"Mein Handy glüht. Während wir gerade sprechen, sind schon wieder drei neue Anrufe eingegangen", so Pelczar. So eine Lawine an positivem Zuspruch habe er nicht erwartet.
"Mein Handy glüht. Während wir gerade sprechen, sind schon wieder drei neue Anrufe eingegangen", so Pelczar. So eine Lawine an positivem Zuspruch habe er nicht erwartet.
Pfarrer von Weikendorf will mit Entscheidung für "inneren Frieden sorgen, bei den Rapid-Fans und bei mir selbst" sorgen.
Pelczar hatte einen Rückzug schon vor dem für Stripfing überraschend siegreich verlaufenen Achtelfinalmatch im ÖFB-Cup gegen Rapid angedeutet. Die harsche Reaktion von Rapid-Fans auf die Freudensäußerungen Pelczars nach der Fußballsensation im ORF Sport führten beim nächsten Spiel zu Plakaten wie "Geh mit Gott, aber geh" und zu anderen Bekundungen, wonach der langjährige "Rapid-Pfarrer" beim Klub nicht mehr willkommen sei.
"Das war für mich der Moment, wo ich gesehen habe, ich muss Konsequenzen ziehen", sagte Pelczar in einem ORF-Interview am Dienstag. Davor hatte der Priester, der von 2007 bis 2011 auch Mentalcoach des Rapid-Nachwuchses war, Sportdirektor Steffen Hofmann über seinen Rückzug informiert. Er wolle sich zwar nicht, wie von manchen Fans gefordert "zum Teufel scheren", aber für "inneren Frieden sorgen, bei den Rapid-Fans und bei mir selbst".
Für die bereits vereinbarten "Rapid-Taufen" im Andachtsraum im Allianz-Stadion in Wien-Hütteldorf wird Pelczar laut "Kurier" die Hütteldorfer Pfarre bitten, Ersatz zu schicken. Ob es danach doch noch Aktivitäten mit gläubigen Spielern oder die bisher beliebten "Rapid-Hochzeiten" geben wird, sei vorerst nicht absehbar: "Ich muss jetzt einmal einen Schlussstrich ziehen und zur Ruhe kommen."
Hunderte Anrufe, SMS, Mails und weitere Nachrichten seien bei ihm eingegangen. Spieler, Klubchefs und viele weitere Fußball-Verantwortliche und sogar die heimischen Bischöfe, die derzeit in St. Gilgen tagen, hätten ihm ihre Hochachtung für seine Entscheidung und seinen Mut bekundet und ihm zugleich ihre Verbundenheit zugesichert.
"Mein Handy glüht. Während wir gerade sprechen, sind schon wieder drei neue Anrufe eingegangen", so Pelczar. So eine Lawine an positivem Zuspruch habe er nicht erwartet.
Wenn die jüngsten Vorkommnisse auch einen positiven Effekt hätten, dann vielleicht den, dass es zu einer verstärkten Debatte über die Fankultur im Land kommt, so Pelczar. Er habe sich seit vielen Jahren für ein Miteinander, gegen Rassismus, Ausgrenzung, Hass und Gewalt eingesetzt. Vielleicht sei dies nun ein Weckruf.
Zugleich betonte der Priester, dass die Verbundenheit mit den vielen Menschen, die er durch seine Arbeit als Rapid-Pfarrer kennenlernen und begleiten durfte, natürlich nicht zu Ende sei. "Das hat keine Auswirkungen auf unsere Freundschaft und natürlich auch nicht auf meinen seelsorglichen Dienst. Ganz im Gegenteil."