Der Standort am Stephansplatz ist neben dem "Carla" am Mittersteig (5. Bezirk) und jenem in der Steinheilgasse (21. Bezirk) der dritte in Wien.
Der Standort am Stephansplatz ist neben dem "Carla" am Mittersteig (5. Bezirk) und jenem in der Steinheilgasse (21. Bezirk) der dritte in Wien.
Wiener Caritasdirektor Schwertner: Geschäftsmodell verbindet ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Verantwortung. "Second-Hand ist kein vorübergehender Trend, sondern die Zukunft".
Die Caritas hat am Dienstag einen neuen "Carla"-Second-Hand-Shop am Wiener Stephansplatz 5 im 1. Wiener Gemeindebezirk eröffnet. Ab Donnerstag, dem offiziellen Verkaufsstart, bietet der Caritas-Shop gut erhaltene Kleidung, gebrauchtes Spielzeug, Bücher und Haushaltswaren zu günstigen Preisen an.
"Unsere Vision ist es, ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Verantwortung zu verbinden", erklärte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner bei einem Medientermin am Dienstag. Der Standort am Stephansplatz ist neben dem "Carla" am Mittersteig (5. Bezirk) und jenem in der Steinheilgasse (21. Bezirk) der dritte in Wien.
"Second-Hand ist kein vorübergehender Trend, sondern die Zukunft", so Schwertner. Eine Befragung des Handelsverbands habe kürzlich gezeigt, dass fast die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig gebrauchte Waren kauft. Dabei habe nicht nur die Teuerung die Nachfrage nach günstiger Kleidung gesteigert. Bei jungen Menschen sei Second-Hand in Mode.
"Die insgesamt 60 Carlas in ganz Österreich leisten einen ökologischen Beitrag im Sinne der Kreislaufwirtschaft, denn gut erhaltene Kleidungsstücke landen nicht im Müll", betonte Schwertner. Im Carla-Shop dürfe Einkaufen weiterhin Freude machen, denn das beste Kleidungsstück sei jenes, das nicht neu produziert werden muss. Kundinnen und Kunden mit wenig finanziellen Mitteln können um 70 Prozent vergünstigt in den Shops der Caritas einkaufen, die auch Organisationen wie die Caritas-Einrichtung "Gruft" mit Waren versorgen.
"Die Carlas wirken mehrfach", erklärte Schwertner im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress. Sie leisteten nicht nur einen Beitrag für Armutsbetroffene, den Klimaschutz und gegen die Klimakrise. "Die Caritas bietet in den Shops Beschäftigungsmöglichkeiten für langzeitarbeitslose Menschen, die Unterstützung erhalten, wieder am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen." Zudem werden die Erlöse der Carlas wieder in soziale Projekte der Caritas investiert, die wiederum Menschen in Not zugutekommen.
Der neue "Carla"-Second-Hand-Shop am Stephansplatz soll außerdem ein Ort der Begegnung werden, wie Oliver Türkoglu, der die Planung des Geschäfts verantwortete, ausführte. "Wir haben auch einen sozialen Auftrag. Wir wollen die Carla-Shops in die Mitte der Gesellschaft bringen." In Zukunft soll es dort auch regelmäßig Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Kulturevents und Workshops rund um die Themen "ReUse" und nachhaltigen Konsum geben.
Über die wirtschaftliche Zukunft des "Carla"-Shops am Stephansplatz zeigte sich Schwertner unbesorgt. "Wir müssen als gemeinnützige Organisationen keinen Gewinn machen, sondern auf einer schwarzen Null landen." Die Caritas arbeite zudem gut mit der Erzdiözese Wien, dem Eigentümer des Gebäudes, zusammen, die von der Hilfsorganisation keine handelsübliche Miete verlange.