Mit den Worten „Lebt und verkündet das Evangelium Christi in Wort und Tat“, beauftragte Kardinal Christoph Schönborn die Religionslehrerinnen und -lehrer im Stephansdom.
In einer feierlichen Messe am Mittwoch, 4. Dezember 2024, sendete Kardinal Christoph Schönborn 60 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die bereits seit einigen Jahren unterrichten, für ihren Dienst. Mit den Worten „Lebt und verkündet das Evangelium Christi in Wort und Tat“, beauftragte Kardinal Schönborn die Missiokandidatinnen und Missiokandidaten.
Vor dem Gottesdienst konnten sich die Religionslehrerinnen und Religionslehrer mit ihrer Unterschrift in das Evangeliar eintragen, als Zeichen ihrer Bereitschaft das Wort Gottes zu verkünden.
In seiner Predigt spannte Kardinal Schönborn den Bogen von der Schriftstelle der Lesung (Jes 25,6-10a), in der Jesája ein Festmahl Gottes auf dem Berg Zion verheißt, zu der Stelle des Evangeliums (Mt 15,29-37) der Brotvermehrung. Schönborn legte dar, dass die Brotvermehrung das Festmahl ist, das Jesája verheißen hat. Und das sei auch die Rolle als Religionsgemeinschaft in unserer Gesellschaft heute. Die Religionslehrerinnen und Religionslehrer versuchen in ihrer täglichen Arbeit das Brot des Wortes Gottes, das Brot der Hoffnung an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Die Missio sei ein Auftrag genau das zu tun, was Jesus getan hat. Jesus hatte auf dem Berg beim See von Galiläa Mitleid mit den Menschen, die schon drei Tage bei ihm waren und Hunger hatten. „Ohne das Mitgefühl, das Mitleben und das Mitsein können wir nicht verwirklichen, was Jesus wollte. Deshalb darf ich Ihnen danken, dass Sie diesen Dienst tun,“ richtete sich Schönborn direkt an die Religionslehrkräfte.
Schönborn bedankte sich auch bei der Republik, die durch die Unterstützung des Religionsunterrichts möglich mache, dass junge Menschen genau das bekommen, was ihnen im Leben hilft.
Nach der Predigt erhielten die Religionslehrerinnen und Religionslehrer von Kardinal Christoph Schönborn, Bischofsvikar Josef Grünwidl und Generalvikar Nikolaus Krasa den Einzelsegen. Währenddessen sang der Projektchor das passende Lied „Here I am Lord“ (Hier bin ich Herr).
Da der Gottesdienst auch der letzte offizielle Gottesdienst von Kardinal Schönborn als Erzbischof mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern war, bedankte sich die Leiterin des Schulamts, Andrea Pinz, für seinen großen Einsatz und die große Wertschätzung des Religionsunterrichts: „Sie sind immer einen und mehrere Schritte auf uns zugekommen. Wir durften spüren, dass Schule und Bildung keine Randthemen für Sie sind. Die Zeit mit Ihnen als Erzbischof war stets geprägt vom Suchen nach guten Lösungen, um den Religionsunterricht zu positionieren.“
Pinz bedankte sich auch bei Generalvikar Nikolaus Krasa und Bildungsminister Martin Polaschek für ihre hohe Wertschätzung und den Einsatz für den Religionsunterricht.
Abschließend berichtete die Schulamtsleiterin, dass sie in letzter Zeit gute Erfahrungen mit Menschen, die auf dem zweiten Bildungsweg ReligionslehrerInnen geworden sind, gemacht habe. Sie kündigte an, sich im zweiten Semester bei Kardinal Schönborn melden zu wollen, um ihn als Religionslehrer für den Unterricht gewinnen zu können: „Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.“
Die musikalische Leitung des Gottesdienstes übernahm Hermann Platzer aus dem Diözesankonservatorium für Kirchenmusik mit einem Projektchor bestehend aus: LehrerInnen und MitarbeiterInnen der Privatschulen der Erzdiözese Wien, dem Schwesternchor „Lebenszeichen“, dem Chorensemble „Mater Salvatoris“ und dem NGL Ensemble der Freunde des Konservatoriums für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien.
Im Anschluss waren alle MissiokandidatInnen, ReligionslehrerInnen und Mitfeiernden zu Maroni und Punsch in den Hof des erzbischöflichen Palais eingeladen.