Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 20. Dezember 2024
Früher haben wir als Kinder Wunschzettel ans Christkind geschrieben. Heute will ich auch einen Weihnachtswunsch äußern. Es geht uns gut in Österreich. Wir haben vergleichsweise einen hohen Wohlstand, soziale Sicherheit, eine geordnete Justiz, einen funktionierenden Rechtsstaat. All das ist nicht selbstverständlich. Es gibt dunkle Wolken am Horizont: der Krieg im Osten und kein Ende in Sicht. Die schwächelnde Wirtschaft.
Sorgen bereitet vor allem das alarmierende Staatsdefizit. Die Schulden werden größer, die Zinslast umso mehr. Was tun? Wenigstens dem Christkind darf ich es sagen: Ich wünsche mir einen Schulterschluss, einen runden Tisch, an dem sich alle tragenden Kräfte unseres Landes zusammensetzen! Denn die Schulden betreffen uns alle. Sie belasten die kommenden Generationen, also die Zukunft. Deshalb müssen alle an einer gemeinsamen Lösung interessiert sein: alle Parteien, die Sozialpartner, Gewerkschaften und Unternehmen, Wirtschaft und Arbeitnehmer, Jugend und Pensionisten. Ein frommer Wunsch?
Ich glaube an Wunder! Oder ist die Not noch nicht spürbar genug? Ich wünsche mir einen gemeinsamen Willen aller zur Lösung der Schuldenkrise! Das wäre ein Weihnachtsgeschenk für Österreich!
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