Fragen nach Verhältnis von Gott und Mensch, Freiheit und Vorsehung im Fokus der Vorträge. Mit Melanie Wolfers, Arnold Mettnitzer und Barbara Coudenhove-Kalergi auch "Promis" zu Gast in Wiener Erwachsenenbildungseinrichtung.
Fragen zum Verhältnis von Freiheit, Gnade und Determination, zur Verfügbarkeit Gottes für den Menschen und zu einer zeitgemäßen katholischen Sexualmoral gehören zu den Themen, mit denen die Wiener "Akademie am Dom" ins heurige Sommersemester startet. Darüber hinaus gibt es in den kommenden Wochen Veranstaltungen mit Barbara Coudenhove-Kalergi, dem bekannten Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer und der Ordensfrau Sr. Melanie Wolfers, teilte die Erwachsenenbildungseinrichtung, die zu den Wiener "Theologischen Kursen" gehört, mit.
Den Auftakt bildet ein Vortrag des Theologen Prof. Andreas Benk am 12. Februar über die Grundsatzfrage der Erkennbarkeit und Aussagbarkeit Gottes. "So eindeutig dogmatische Sätze daherkommen mögen - die Bibel spricht anders von Gott: vielstimmig, widersprüchlich, überraschend und unerwartet. Was folgt daraus für das Reden von Gott und den Glauben?", heißt es in der Aussendung.
Die "Göttliche Vorsehung" im Spannungsfeld von Leiden und Freiheit ist Thema eines Vortrags der Ärztin, Theologin und Benediktinerin Teresa Forcades i Vila (Kloster Montserrat) am 19. Februar. Seit der Antike werde der Glaube an die göttliche Vorsehung von der Erfahrung unschuldigen Leidens herausgefordert. In der Moderne scheine er "zudem unvereinbar mit der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen" geworden zu sein - eine Entwicklung, die nicht folgenlos für einen reifen Glauben bleibe. Ebenfalls am 19. Februar stellt der Theologe Piotr Kubasiak die lutherisch-reformatorische Kernaussage des "sola gratia" (allein aus Gnade) in den Mittelpunkt eines Vortrags.
Dem umstrittenen Thema einer zeitgemäßen katholischen Sexualmoral widmet sich der Südtiroler Theologe Prof. Martin Lintner in einem Vortrag und einem "Spezialkurs" am 21./22. Februar unter dem Titel "Auslaufmodell Katholische Sexualmoral - Eine christliche Beziehungsethik, die Zukunft hat". Lintner war angesichts seiner langjährigen Befassung mit Fragen der katholischen Sexualmoral zuletzt mit Lehrbeanstandungen seitens des Vatikans konfrontiert gewesen.
Prominente Vortragende über Lebensthemen
Außerdem lädt etwa die bekannte Autorin und Ordensfrau Sr. Melanie Wolfers am 26. Februar unter dem Titel "Keine Macht der Ohnmacht" zu einer Entdeckungsreise in die eigene Psyche und zu den Quellen der Zuversicht. Angesichts der Multikrisen der Gegenwart hilft laut Wolfers kein blinder Optimismus, sondern nur eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Ohnmacht und eine Fokussierung auf innere Kräfte, die in der Not tragen.
Unter dem Titel "Veredelte Zeit" spricht der bekannte Seelsorger und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer am 12. März über den Reichtum des Älterwerdens. Dabei wird er einen humorvoll pointierten, zutiefst persönlichen Blick auf das Leben im Jetzt, den Reichtum der Vergangenheit und das unerschöpfliche Potenzial der Zukunft werfen. Zuletzt hat Mettnitzer dazu auch das Buch "Die Veredelung der Zeit. Eine Liebeserklärung ans Älterwerden" geschrieben.
In der Reihe "Lebensbilder" ist schließlich am 19. März die bekannte Journalistin und Autorin Barbara Coudenhove-Kalergi unter dem Titel "Zuhause ist überall" in der "Akademie am Dom" zu Gast. Gebürtig aus Prag, mit sieben Jahren vertrieben, aufgewachsen im Lungau, mit adeligem Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert, einer japanischen Großmutter, verheiratet mit einem Reformkommunisten, familiär vertraut mit der Idee der "Vereinigten Staaten von Europa" und selbst langjährige berufliche Pendlerin zwischen West und Ost, blickt sie dabei auf ein Leben in Weltoffenheit zurück.
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