Selbstentfaltung statt Selbstoptimierung und sich der eigenen Einmaligkeit bewusst sein – darum geht es beim Projekt „Der perfekte Mensch“ der katholischen Referent:innen für Weltanschauungsfragen.
Perfekt sein – in der Schule, im Beruf, im Sport, im Aussehen –, die Weltanschauungsbeauftragen werden in ihrer Beratungstätigkeit häufig mit diesem ständigen Druck konfrontiert, dem nicht nur Jugendliche ausgesetzt sind. Daher beschäftigen sie sich mit der Fülle und Vielfalt an Angeboten, die suggerieren, dass Unzulänglichkeiten auf schnelle und einfache Weise beseitigt werden müssen und können.
„An sich selbst zu arbeiten ist grundsätzlich positiv zu werten“, betont Johannes Sinabell, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Weltanschauungsreferent:innen. Der Markt an Angeboten und Hilfen zur Verbesserung des Lebensgefühls und der Lebensumstände boomt. „Dagegen ist nichts einzuwenden, aber in unsicheren Zeiten haben Illusionsverkäufer:innen immer Hochkonjunktur“, berichtet Sinabell. Er unterstreicht, dass es keineswegs darum gehe, jede Form der Selbstfürsorge abzuwerten, sondern vielmehr um einen „kritischen Blick auf das, was als Perfektion vorgegeben wird sowie auf das Geschäft mit dem Versprechen auf ein besseres Leben“. Es gelte nicht nur wahrzunehmen, weshalb und wie esoterische Lebenshilfeangebote, Geistheiler:innen oder Life-Coachings gesucht werden, sondern auch darauf hinzuweisen, „dass einiges davon tatsächlich konfliktträchtig oder gefährlich sein kann“, hebt Sinabell hervor.
Im Rahmen des Projektes „Der perfekte Mensch“ werden die diözesanen Referent:innen für Weltanschauungsfragen Österreichs im Jahr 2025 unterschiedliche Akzente setzen.
Seit Anfang März läuft die Initiative „Bist du perfekt?“, die sich an Schüler:innen ab 14 Jahren richtet: „Dabei geht es darum, den Blick auf diese Thematik zu schärfen und den Lehrenden sowie den Schüler:innen bei der kritischen Auseinandersetzung eine Hilfestellung anzubieten“, erklärt Sinabell, der darauf verweist, dass für die Lehrpersonen auch Unterrichtsbausteine und weiterführende Materialien auf der Website www.weltanschuungsfragen.at zur Verfügung stehen. Durch die Initiative werden Schüler:innen dazu animiert, sich kreativ mit der Thematik "Perfektion" zu beschäftigen.
„Auch was nicht perfekt ist, ist gut, das wollen wir allen Interessierten vermitteln und gleichzeitig zu einem kritischen Blick auf verschiedene (Heils-)Angebote anregen“, verdeutlicht Sinabell.
Alle Infos zum Projekt: www.weltanschauungsfragen.at/der-perfekte-mensch
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