Es gehe darum, „unsere Augen auf Christus zu richten und auf ihn zu schauen,“ so Grünwidl.
Es gehe darum, „unsere Augen auf Christus zu richten und auf ihn zu schauen,“ so Grünwidl.
Am Montag feierte Weihbischof Franz Scharl mit Administrator Josef Grünwidl und den Priestern der Erzdiözese Wien die traditionelle Chrisammesse im Stephansdom. Dabei appellierte Grünwidl „Priester mit Leib und Seele“ zu sein.
Josef Grünwidl griff in seiner Predigt den Satz aus dem Evangelium heraus: „Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.“ Es gehe darum, „unsere Augen auf Christus zu richten und auf ihn zu schauen.“ Grünwidl adressierte besonders die Priester der Erzdiözese Wien: „Das wünsche ich euch allen, dass der Blick auf eure Berufung und euren Dienst in euch Dankbarkeit und Freude auslöst.“ Er selbst könne aus tiefstem Herzen sagen: „Es ist schön, Priester zu sein.“
Grünwidl bat seine Priesterkollegen auch darum, aufeinander zu schauen und sich umeinander zu kümmern: „Schauen wir nicht nur auf unsere Berufung, sondern auch aufeinander!“ Und weiter: „Es tut weh, wenn Priester vereinsamen, sonderlich werden oder in ein spirituelles Burnout kommen.“ Er dankte allen, die sich um ihre Mitbrüder sorgen und besonders der Priesterbegleitung.
Der Administrator der Erzdiözese Wien motivierte die Priester in Bezug auf ihre Berufung: „Hüten wir dieses Feuer, denn nur wer innerlich brennt, kann leuchten.“ Er warnte vor „einem priesterlichen Dienst nach Vorschrift“. „Liebe Brüder, wir Priester sind nicht kirchliche Beamte, sondern Osterzeugen, Freunde und Mitarbeiter des Auferstandenen!“
Er forderte alle auf, „Priester mit Leib und Seele“ zu sein. Denn kürzlich hat die Diözesanleitung den Auftrag klar formuliert: ‚Wir bringen Menschen mit Jesus in Beziehung - und das tun wir mit Exzellenz!‘ Wobei unter dem Begriff „Exzellenz“, Freude und Begeisterung gemeint seien. Grünwidl dankte allen Priestern, die versuchen, mit Leib und Seele Priester zu sein: „Ich ermuntere den einen oder anderen Mitbruder, der sich in einer ‚Schonhaltung‘ befindet, das kommende Osterfest zum Anlass für einen Neustart zu nützen.“
Administrator Grünwidl erinnerte am Ende seiner Predigt an den Dombrand vor 80 Jahren. Am 11. April 1945 brannte der Dom und in weiterer Folge stürzte das Gewölbe ein. Es kam zu verheerenden Schäden. Dabei verbrannte auch das gotische Lettnerkreuz. Der Christuskopf hat jedoch überlebt. So bittet Josef Grünwidl nicht nur auf den „Schutthaufen und auf alles, was in der Kirche zusammenbricht“ zu schauen, sondern auf Christus. Denn: „Auf das Haupt der Kirche, auf Christus, den Auferstandenen, ist Verlass.“
Musikalisch gestaltet wurde die Chrisammesse vom Referat für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien. Das Vokal- und Instrumentalensemble und Domorganist Konstantin Reymaier sangen und spielten Lieder aus dem Gotteslob, gregorianische Choräle und moderne christliche Lieder unter der Leitung von Michal Kucharko.
Im Gottesdienst segnete und weihte Weihbischof Scharl die drei Heiligen Öle Chrisam-, Katechumenen- und Krankenöl, die im Laufe des Jahres verwendet werden. Im Verlauf der feierlichen Liturgie erneuerten die anwesenden Priester ihre Weiheversprechen. Das Chrisamöl ist notwendig für die Salbung im Rahmen der Taufe, der Firmung sowie der Priester- und Bischofsweihe. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber entweder im Verlauf des Katechumenats (Taufvorbereitung) oder unmittelbar vor der Taufspendung gesalbt. Das Krankenöl wird für das Sakrament der Krankensalbung verwendet. Basis der Heiligen Öle ist im Regelfall Olivenöl. Im Rahmen der Liturgie werden verschiedene aromatische Zutaten beigemengt.
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