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Die neue Ausstellung zeigt Hunderten sterbliche Überresten in prunkvollen Gefäßen in der Valentinskapelle, die erstmals öffentlich zugänglich ist.
Mehr als 400 Reliquien aus mehreren Jahrhunderten - zumeist Gebeine von Heiligen, die in kunsthandwerklich reich verzierten Behältern oder Gegenständen aufbewahrt werden - können ab Mittwoch, 24. April 2013, im Wiener Stephansdom bestaunt werden. Präsentiert werden sie in der Valentinskapelle links über dem Riesentor, die bis vor kurzem aufwendig restauriert wurde. Sie ist dank der Ausstellung nun erstmals öffentlich zugänglich.
Der Reliquienschatz komplettiert die bereits im vergangenen Sommer eröffnete Schau "Der Domschatz kehrt zurück", die sich über die Bartholomäuskapelle und die Westempore erstreckt. Mit der Erweiterung kommen nun zwei weitere Räume hinzu. Die Valentinskapelle - das bauliche Pendant zur Bartholomäuskapelle - ist auch unter der Bezeichnung Reliquienkammer bekannt; hier ruhen auch die Gebeine des heiligen Valentin von Terni, des Patrons der Liebenden. Begründer der Reliquiensammlung von St. Stephan war Rudolf der Stifter.
Reliquien, deren Bedeutung sich Menschen von heute nicht mehr leicht erschließt, erinnern an "Menschen vergangener Zeiten mit ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen, die sie alle bei den Überresten der Heiligen abladen konnten".
Während sich die Dom-Reliquien selbst über die Jahrhunderte zusammengesammelt haben, sind die Reliquiare - also die überwiegend in Gold gehaltenen Aufbewahrungsgefäße - deutlich jünger. Das habe damit zu tun, dass wertvolle Metalle zwischenzeitlich an die Obrigkeit abgeliefert werden mussten, erklärte Domarchivar Reinhard Gruber. Folglich fertigte man später neue Gehäuse bzw. Prunkstücke an: "Ein großer Teil stammt aus dem 19. Jahrhundert."
Gewissermaßen diametral wird in der romanischen Turmkammer, die unmittelbar neben der Valentinskapelle liegt, die Ausstellung durch rund 150 Objekte aus der privaten Reliquiensammlung von Dechant Thomas Lambrich, Pfarrer in Erdberg, ergänzt. Während hier die Reliquiare - angefangen vom Barock bis nach dem Zweiten Weltkrieg - viele Jahrhunderte überspannen, stammt der Großteil der sterblichen Überreste selbst erst aus der jüngeren Vergangenheit, teilweise von Personen, die erst zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurden, betonte Ausstellungsgestalter Roman Gerhardt.
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