"In ganz besonders schlimmer Weise trifft es die Christen, die zwischen allen Stühlen sitzen", so Kardinal Christoph Schönborn zur Situation der Flüchtlinge in Syrien.
"In ganz besonders schlimmer Weise trifft es die Christen, die zwischen allen Stühlen sitzen", so Kardinal Christoph Schönborn zur Situation der Flüchtlinge in Syrien.
Der Wiener Erzbischof bezeichnet die Situation für syrische Flüchtlinge und vor allem für Christen, die "zwischen allen Stühlen sitzen", als dramatisch.
Einen "dringenden Appell" für die Syrien-Hilfe vor Ort und einen "dringenden Appell an die Politik, endlich etwas zu machen", äußerte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag, 21. Mai 2013, vor dem Wiener Stephansdom.
Der Wiener Erzbischof spricht von einer dramatischen Situation: "In ganz besonders schlimmer Weise trifft es die Christen, die zwischen allen Stühlen sitzen". Dank eines guten Netzwerkes der Caritas vor Ort, "das wirklich an die Menschen direkt herankommt", sei er sicher und zuversichtlich, dass die Hilfe, die "jetzt über 'Nachbar in Not' nach Syrien kommt, wirklich zu den Menschen kommt", so der Kardinal. Gemeinsam mit dem Wiener Caritasdirektor Michael Landau appellierte er zur Hilfe für syrische Flüchtlinge im Rahmen von "Nachbar in Not".
"Jeder, der in Not ist, ist ein Nachbar. Diese Menschen sind wirklich in Not, und sie sind deshalb wirklich unsere Nachbarn", so Kardinal Schönborn zur Aktion "Nachbar in Not", die angesichts der dramatischen Situation in Syrien einen eigenen Schwerpunkt gesetzt hat. Helfen könne man mit einem Lebensmittelpaket um 60 Euro, wodurch eine "Familie einen Monat lang beim Überleben unterstützt" wird, indem sie mit Nahrung versorgt wird. Helfen könne man auch mit Hygienepaketen um jeweils 25 Euro, "weil es auch wichtig ist, dafür zu sorgen, dass jetzt keine Seuchen ausbrechen und den Menschen diese Form einer ganz basalen Versorgung zukommt", erläuterte Caritasdirektor Landau.
Die humanitäre Katastrophe in Syrien ist alarmierend: "Von den etwa 22,5 Millionen Einwohnern des Landes ist gut ein Viertel auf der Flucht", teils als Binnenflüchtlinge im Land selbst, teils in den Nachbarländern, so Landau. Besonders dramatisch sei die Situation im Libanon: "Das Land hat etwa die Größe von Tirol, eine Bevölkerung von vier Millionen und zu den vier Millionen Einwohnern sind jetzt noch einmal 1,5 Millionen Flüchtlinge gekommen. Täglich werden 7.000 neue Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern registriert", sagte der Wiener Caritasdirektor.
Die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort sei deshalb die aktuell größte Herausforderung. "Es fehlt derzeit wirklich an allem. Wir sind als Caritas seit Ausbruch der Krise aktiv. Die Caritas Österreich hat bisher rund 1,7 Millionen Euro zu Verfügung gestellt und damit mehr als 16.000 Menschen helfen können", informierte Landau. Die an Syrien angrenzenden Länder, insbesondere der Libanon, müssten in ihrer Versorgung der Flüchtlinge unterstützt werden: "Jetzt geht es um das Überleben der Menschen in der Region selbst. Da ist jede Hilfe wichtig", appellierte der Caritasdirektor.
Die Wiener und Österreichische Caritas habe gute Kontakte zur Partnerorganisation im Libanon, über das internationale Caritas-Netzwerk würden enge Verbindungen bestehen und die Verwurzelung der jeweiligen Caritasorganisation eines Landes garantiere, dass "die Hilfe auch wirklich die Menschen erreicht. Und diese Hilfe macht für viele Menschen wirklich den Unterschied zwischen Leben und Tod aus", sagte Landau.
"Nachbar in Not"
Kennwort: "Flüchtlingshilfe Syrien"
Spendenkonto: 400-400-440-00
BLZ: 20111
Online-Spenden: www.nachbarinnot.ORF.at
Spenden per SMS: 0664-6604466