"Mein Dankgebet und meine Fürbitte gelten heute allen Heimatlosen, darunter den Flüchtlingen in Österreich, und allen Menschen, die ihnen Gutes tun."
"Mein Dankgebet und meine Fürbitte gelten heute allen Heimatlosen, darunter den Flüchtlingen in Österreich, und allen Menschen, die ihnen Gutes tun."
Stellungnahme von Kardinal Schönborn zur freiwilligen Räumung der Votivkirche am Sonntag, 3. März 2013, im Wortlaut:
Ich bin sehr froh darüber, dass am Ende die Vernunft gesiegt hat und danke allen, die dazu beigetragen haben. Für viele war es nicht immer einfach, und ich spreche hier namentlich Pfarrer Jo Farrugia und der Pfarrgemeinde der Votivkirche meinen Respekt aus.
Nun muss es darum gehen, konkret und konstruktiv das österreichische Flüchtlingswesen zu verbessern. Viel ist schon getan worden, aber noch immer erfahren Menschen, die fremd sind, verängstigt sind, verzweifelt sind, oft nicht den Respekt, den sie als unsere Brüder und Schwestern verdienen.
Es erstaunt nicht, wenn Menschen, deren Würde nicht genug geachtet wird, aus ihrer Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht heraus in eine oft unnötig aggressive Offensive gehen, Konfrontation und Aggression nützen aber niemandem. Meine große Hoffnung ist, dass der freiwillige Auszug aus der Votivkirche ein Weg in einen konstruktiveren Dialog zwischen Betroffenen und Behörden ist. Ist das der Fall, wird die Kirche ihn mit Nachdruck unterstützen. Dabei ist uns neben anderen Anliegen auch wichtig, genau zu schauen, ob die hiesige Einschätzung von Risken in Ländern wie Pakistan der Wirklichkeit entsprechen.
Heute hat die konkrete Vorbereitung zur Wahl des neuen Papstes begonnen. Ich bin auch sehr erleichtert und dankbar, dass ich mit einer großen Sorge weniger in diesen sehr verantwortungsvollen Prozess gehen kann. Mein Dankgebet und meine Fürbitte gelten heute allen Heimatlosen, darunter den Flüchtlingen in Österreich, und allen Menschen, die ihnen Gutes tun.
Christoph Kardinal Schönborn
Erzbischof von Wien
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