Für Jesus war das Wichtigste der Einsatz für Friede und Gerechtigkeit, so Kaplan Sieder.
Für Jesus war das Wichtigste der Einsatz für Friede und Gerechtigkeit, so Kaplan Sieder.
Am Dreifaltigkeitssonntag, 26. Mai 2013, feierten Dompfarrer Toni Faber und Kaplan Franz Sieder einen Friedensgottesdienst im Wiener Stephansdom.
Kaplan Franz Sieder betonte in seiner Predigt: "Das anbrechende Reich Gottes ist die Sache Jesu – es ist der rote Faden, der sich durch die Evangelien hindurch zieht." Für Jesus war – so Kaplan Sieder – "das Wichtigste der Einsatz für Friede und Gerechtigkeit. Bei der Gerechtigkeit geht es darum, Strukturen zu schaffen, in denen Menschen nicht mehr unterdrückt und ausgebeutet werden, wo die Schere zwischen Arm und Reich nicht mehr auseinandergeht, Strukturen, die es ermöglichen, dass alle Menschen unserer Erde ein menschenwürdiges Leben leben können", konkretisierte Kaplan Sieder: "Im Verständnis der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi ist Friede die fortschreitende Realisierung der demokratischen und sozialen Grundrechte aller Menschen."
Kaplan Franz Sieder freut es, dass der neue Papst Franziskus I. "in der Ausrichtung der Kirche auf diese Line einschwenkt: Es ist der Einsatz für die Gerechtigkeit und der Kampf gegen die Armut." Sieder zitierte Jean Ziegler, der sagte, dass alle fünf Sekunden ein Kind an Hunger stirbt, dass heißt, eigentlich ermordet wird. "Unser neoliberales System ist der Mörder", daher gelte heute für Christinnen und Christen – schloss Kaplan Sieder seine Predigt: "Ihr habt erst dann das Recht schöne und feierliche Liturgien im Dom zu feiern, wenn ihr zugleich eure Stimme erhebt gegen das Unrecht, das täglich Millionen von Menschen auf unserer Welt angetan wird."
Kaplan Franz Sieder ist Betriebsseelsorger in Amstetten und war jahrelang Geistlicher Assistent von Pax Christi Österreich und Vorsitzender der ökumenischen Aktionsgemeinschaft Christinnen und Christen für die Friedensbewegung.