Der heilige Ignatius von Loyola (1491-1556) ist der Gründer des Jesuitenordens, der "Gesellschaft Jesu".
Der heilige Ignatius von Loyola (1491-1556) ist der Gründer des Jesuitenordens, der "Gesellschaft Jesu".
Seit 450 Jahren sind die Jesuiten in Österreich tätig. Gefeiert wird mit zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen und einer Festmesse im Stephansdom mit dem Generaloberen Pater Adolfo Nicolás und Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag, 9. Juni 2013, um 10.15 Uhr.
Seit 450 Jahren gibt es die Jesuiten in Österreich. Der Orden wurde 1540 durch den Papst bestätigt, seither besteht der Auftrag der Gesellschaft Jesu darin, den Glauben zu verbreiten, oder wie es der Ordensgründer Ignatius von Loyola ausdrückt: "den Seelen zu helfen". Der Jesuiten-Provinzial Österreichs, Pater Gernot Wisser SJ, erklärt dazu im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag": Unser Auftrag ist es, "Menschen dazu zu verhelfen, dass sie Selbststand haben, dass sie die Fähigkeit besitzen, Entscheidungen zu treffen und diese dann in Entschiedenheit leben können."
Eine besondere Rolle spielen dabei die geistlichen Übungen, also die Exerzitien, und die Begleitung von Menschen. Dem Auftrag "den Seelen zu helfen" kommen Jesuiten weltweit in unterschiedlichen Formen nach, erklärt Jesuiten-Provinzial Wisser: "Das geht von den Straßenkindern in Rumänien oder Moldawien über Gefangenenhausseelsorge und Studierendenseelsorge, Schulseelsorge in unseren Schulen, dem Kardinal König Haus mit seinen vielfältigen Angeboten der Erwachsenenbildung bis hin zur Theologischen Fakultät." Die Kernkompetenz der Jesuiten sei jedoch die Exerzitienarbeit.
Wie kann der einzelne Mensch seinen Weg zu Gott finden - dafür gibt es nach Ignatius kein "Allheilmittel", betont Wisser: "Es gibt nicht diesen einen Weg." In der geistlichen Begleitung komme es immer darauf an, dem Einzelnen zu helfen, Gott zu suchen, zu finden und seine Beziehung zu Gott zu pflegen. "Wir sind viel stärker die Hörenden, die den Menschen helfen, ihren Weg zu entdecken, zu finden", so der Jesuiten-Provinzial.
Wie alle an anderen Orden haben auch die Jesuiten die drei Gelübde der Armut, der ehelosen Keuschheit und des Gehorsams. Darüber hinaus gibt es noch den besonderen Gehorsam in der Frage der Sendung dem Papst gegenüber, ein Gelübde, das historische Gründe hat, wie Pater Gernot Wisser SJ erklärt: "Ignatius und seine Gefährten entschieden sich, nach Rom zu gehen und sich dem Papst zu unterwerfen, weil Ignatius der Überzeugung war, dass der Papst derjenige ist, der am meisten weiß, wo Not am Mann ist, wo die Gefährten gebraucht werden könnten." Der Papst sei also derjenige, der die Sendung ausspricht. Im heutigen Alltag werde diese Sendung normalerweise vom Oberen, dem Generaloberen, dem Provinzial oder dem Superior ausgesprochen. In ganz seltenen Fällen, so Pater Gernot Wisser SJ, könne aber der Papst direkt sagen: "Ich brauche dich dort" oder "Geh bitte dort hin". Auch werden manchmal vom Papst direkte Aufträge an die ganze Gesellschaft Jesu ausgesprochen.
Der Glaube und der Einsatz für Gerechtigkeit sind dem Jesuitenorden in seinem weltweiten Einsatz ein besonderes Anliegen. "Das sind jene zwei Bereiche, in denen sich christliches Leben verwirklicht", so Pater Wisser SJ. "Gut katholisch würden wir sagen: Ein Glaube ohne Werke ist nichts und Werke ohne Glauben sind auch nichts."
Konkret könne dies sehr unterschiedlich aussehen, betont Wisser: "Es gibt Länder und Situationen auf der Welt, wo man zwar alles glauben darf, was man will, wo aber auf der anderen Seite die Orthopraxis, also der Einsatz für Gerechtigkeit, manchmal mit dem Leben bezahlt werden muss. Umgekehrt gibt es aber auch Gegenden, wo der richtige oder ein falscher Glaube zur Ermordung führen kann."
Die Situation in Europa sei hingegen von einer starken Säkularisierung geprägt. Gleichzeitig sei es ein sehr reicher Kontinent, in dem trotzdem die Differenz zwischen Armut und Reichtum sehr groß ist: "Bei den Armen geht es nicht nur um die Armen im finanziellen Sinn", betont Wisser. Der Einsatz der Jesuiten gelte immer einer umfassenden Gerechtigkeit.
Unsere Schulen: Lebendige Tradition mit Blick auf die Zukunft
Zeit: Freitag, 7. Juni 2013, ab 9.00 Uhr
Ort: Volksschule und Gymnasium Kollegium Kalksburg, Promenadeweg 3, 1230 Wien
Der "ignatianische Charakter" der Volksschule Kalksburg, des Gymnasiums Kalksburg und des Gymnasium Aloisianum (Linz) wird in Präsentationen dargestellt werden.
Nachtgebet für Jugendliche und junge Erwachsene
Zeit: Freitag, 7. Juni 2013, 21.00 Uhr bis 23:00 Uhr
Ort: Konzilsgedächtniskirche Lainz-Speising, Kardinal-König-Platz 1, 1130 Wien
Workshops, bunt und vielfältig
Zeit: Samstag, 8. Juni 2013, 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Ort: Kardinal König Haus, Kardinal-König-Platz 3, 1130 Wien
Themen: Das Managementmodell der Jesuiten, Am Ende nicht allein sein: Sterbebegleitung, Jesuiten und Laien: Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), Spiritualität und Kunst, Ignatianischen Pädagogik, Dialog mit dem Islam, Jesuit werden: Ein Weg für mich, Ignatianische Spiritualität und Exerzitien (Detailprogramm).
Weltcafé: Begegnung mit Freiwilligen der Jesuitenmission
Zeit: Samstag, 8. Juni 2013, ab 9.00 Uhr
Ort: Kardinal König Haus
Raum der Stille
Zeit: Samstag, 8. Juni 2013
Ort: Kardinal König Haus
Gebet um 12:15 und 18:00 Uhr, Gesprächsmöglichkeit
Kultureller Abend
Zeit: Samstag, 8. Juni 2013, 20.00 Uhr
Ort: Konzilsgedächtniskirche Lainz-Speising
Musik aus der Zeit der Gründung der Provinz, Lesungen aus Briefen und Dokumenten zur Geschichte der Jesuiten, Schattenspiel u.a.m.
Fremdes Wien - Orte der Not
Zeit: Samstag, 8. Juni 2013, 9:15 Uhr bis ca. 13:00 Uhr
Treffpunkt: U6 Station Philadelphiabrücke, Ausgang Meidlinger Hauptstraße
Führung zu den Schattenseiten der Stadt mit Pater Markus Inama SJ.
Festmesse mit dem Generaloberen Pater Adolfo Nicolás SJ
Zeit: Sonntag, 9. Juni 2013, 10.15 Uhr
Ort: Stephansdom
Ausstellung: Geschichte der Jesuiten in Österreich
Zeit: 7. Juni - 20. Juni 2013
Ort: JesuitenFoyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien
Detailprogramm für alle Veranstaltungen auf der Website: www.450-jahre-jesuiten.at