"Heute besinnen sich die Gemeinschaften wieder stärker auf ihr Gründungscharisma und versuchen bewusster das Leben in Gemeinschaft zu verstärken", so Pater Rauch.
"Heute besinnen sich die Gemeinschaften wieder stärker auf ihr Gründungscharisma und versuchen bewusster das Leben in Gemeinschaft zu verstärken", so Pater Rauch.
Elf Ordensmänner feiern 2013 ewige Profess. 16 Novizen traten heuer neu in einen Orden ein.
Die heimischen Männerorden verzeichnen heuer 13 Priesterweihen und 11 ewige Professen, mit denen sich die Ordensleute endgültig an ihre jeweilige Gemeinschaft binden. Das haben die Ordensgemeinschaften Österreich bekanntgegeben. 16 Novizen bereiten sich in verschiedenen Ordensgemeinschaften auf ein Leben als Ordensmann vor. Ein eindeutiger Trend bei der Zahl der neuen Ordenspriestern ist in den letzten Jahren nicht zu erkennen. 2008 wurden acht Ordensmänner zu Priestern geweiht, 2011 waren es 24, 2012 19. Die Zahl der jährlichen Neupriester, die zu einem Orden gehören, ist in der Regel aber höher als jene der diözesanen Weltpriester.
Aus der aktuellen amtlichen kirchlichen Statistik (für 2011) ist zu entnehmen, dass nicht ganz 40 Prozent der in Österreich insgesamt tätigen Priester Ordenspriester sind.
Die Zahl der ewigen Professen ist in den letzten Jahren zurückgegangen: von 31 (2010) auf 19 (sowohl 2011 als auch 2012) auf nunmehr 11 (2013). Auch die Zahl der Novizen ist rückläufig: 2010 traten 40 Männer in einen Orden ein, 2011 waren es 27, 2012 31 und heuer schließlich bislang 16.
Wie Pater Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der Männerorden, erläuterte, seien die Orden ursprünglich eine Laienbewegung gewesen, "die auf eine bestimmte Herausforderung ihrer Zeit Antwort zu geben versucht haben". So hätten die Gemeinschaften wesentlich zur Breitenwirkung von Bildung, Gesundheitswesen, sowie zur Sorge für die alten, kranken und behinderten Menschen beigetragen. Erst im Laufe der Zeit seien die Priester in den verschiedenen Orden zur Mehrheit geworden. Seit der Josephinischen Kirchenreform Ende des 18. Jahrhunderts mit der Gründung vieler neuer Pfarren hätten immer mehr Ordenspriester in der Pfarrseelsorge gewirkt.
"Heute besinnen sich die Gemeinschaften wieder stärker auf ihr Gründungscharisma und versuchen bewusster das Leben in Gemeinschaft zu verstärken", so Pater Rauch. Die drei klassischen Ordensgelübde - Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam - würden dabei helfen.
"Armut meint heute, nicht alles zu brauchen, was angeboten wird oder zur Verfügung steht. Einfach mit weniger leben und dem Wesentlichen auskommen ist eine Botschaft, die unsere Gesellschaft bitter nötig hat", erklärt Pater Rauch.
Das Gelübde der Ehelosigkeit und Keuschheit bedeute, "nicht alles verwirklichen, was möglich ist, um sich ganz in den Dienst der Menschen stellen zu können".
Gehorsam bedeute nicht, "alles einfach egoistisch durchzusetzen", sondern "im gemeinsamen Hinhören den Willen Gottes zu ergründen und ihm im Blick auf die Gemeinschaft und dem Sendungsauftrag zu folgen".
Rauch zeigte sich überzeugt, dass heute Menschen notwendig und gefragt sind, "die mit ihrem Leben zeigen, dass es doch 'mehr als alles' gibt." Deshalb sei es erfreulich, "dass in diesem Jahr 16 Novizen sich bewusst in einer Ordensgemeinschaft auf den Weg machen. Die Novizen prüfen für sich ihre Berufung und ob eine solche Lebensweise in einer der Gemeinschaften, egal ob als Priester oder Laie, ihrem Leben Freiheit für Gott und die Menschen bringen kann."