Detail aus einer Handschrift um das Jahr 1200 aus der Stiftsbibliothek Klosterneuburg. Die Bibliothek zählt zu den 250 wertvollsten der Welt.
Detail aus einer Handschrift um das Jahr 1200 aus der Stiftsbibliothek Klosterneuburg. Die Bibliothek zählt zu den 250 wertvollsten der Welt.
Zehn heimische Ordensbibliotheken und die Österreichische Nationalbank schafften es in US-amerikanische Hitliste der 250 weltweiten Top-Bibliotheken.
250 führende Bibliotheken der Welt hat der amerikanische Bibliotheken-Experte George M. Eberhart in einem Online-Überblick zusammengestellt. Die Bibliotheken zeichnen sich durch ihre "exquisite Architektur, historische Sammlung und innovative Serviceleistung" aus, wie es in einer Aussendung der Ordensgemeinschaften Österreich hieß. Österreich ist mit elf Bibliotheken in der Liste vertreten. Zehn davon sind Klosterbibliotheken, die elfte ist die Österreichische Nationalbibliothek.
Eberhart hat soeben "The Whole Library Handbook 5" herausgegeben, eine Enzyklopädie mit Fakten, Tipps, Übersichten und Quellen, die für die Arbeit mit und in Bibliotheken wichtig sind. Als Online-Anhang an das Bibliotheken-Handbuch hat er die Liste der "Großartigen Bibliotheken der Welt" publiziert.
Nach England, Deutschland und Italien ist Österreich in der Hitliste der Bibliotheken als viertstärkstes europäisches Land vertreten. Zehn Bibliotheken wurden in die Liste der "Great libraries of the world" aufgenommen. Die zehn Ordensbibliotheken sind Admont, Altenburg, Klosterneuburg, Kremsmünster, Lambach, Lilienfeld, Melk, St. Florian, Schwaz und Vorau. "Wenn Sie sich in der Nähe einer dieser Bibliotheken aufhalten, besuchen Sie sie unbedingt", empfiehlt Autor Eberhart in seinem Vorwort.
"Unser Bestand an alten Handschriften ist ganz klar ein wichtiger Punkt", interpretierte Stiftsbibliothekar Friedrich Buchmayr vom Stift St. Florian die hohe internationale Wertschätzung der heimischen Ordensbibliotheken. "Das merken wir auch an den Anfragen." Dazu kämen Inkunabeln und frühe Drucke sowie seltene Drucke aus späterer Zeit. So sei in der Klosterbibliothek St. Florian zum Beispiel ein Mozart-Druck aus dem Jahr 1806 aufgetaucht.
Eine wesentliche Aufgabe der Klosterbibliotheken sei auch die Betreuung von Forscherinnen und Forschern aus aller Welt. Auch das Ausstellungswesen nehme einen immer wichtigeren Stellenwert ein. "Wir betreuen zum Beispiel Landesausstellungen intensiv. Die Verantwortlichen kommen mit einem Thema und suchen nach den passenden Leihgaben", so Buchmayr. Service sei in den Ordensbibliotheken groß geschrieben. Dazu komme die meist "exquisite Architektur".
Eine wesentliche Aufgabe der Klosterbibliotheken ist die Betreuung von Forscherinnen und Forschern aus aller Welt.