In den Pontifikaten der letzten drei Päpste sei deutlich zu bemerken, "dass es den Herrn drängt, die kirchlichen Gemeinschaften zusammen zu bringen", so Kardinal Christoph Schönborn.
In den Pontifikaten der letzten drei Päpste sei deutlich zu bemerken, "dass es den Herrn drängt, die kirchlichen Gemeinschaften zusammen zu bringen", so Kardinal Christoph Schönborn.
Kardinal Schönborn betont bei seiner Katechese, dass Einheit nur in Christus möglich ist.
In den Pontifikaten der letzten drei Päpste ist deutlich zu bemerken, "dass es den Herrn drängt, die kirchlichen Gemeinschaften zusammen zu bringen". Das sagte Kardinal Christoph Schönborn bei einer Katechese zum Thema "Was ist die Kirche?" am Freitag, 21 Juni 2013, in der Franziskanerkirche in St. Pölten.
Papst Franziskus unterscheide sich in seinem Wunsch und seinem Bemühen nicht von seinen Vorgängern Benedikt XVI. und Johannes Paul II. Der Papst sei jedoch davon überzeugt, dass es die Einheit der Kirche nur geben könne, "wenn wir uns alle gemeinsam auf Christus zubewegen". Schönborn: "Einheit gibt es nur in Christus!"
Der Wiener Erzbischof erläuterte in der Katechese zum "Jahr des Glaubens" das Wesen der Kirche als "Gemeinschaft und Geheimnis" anhand der Kirchenkonstitution des 2. Vatikanischen Konzils und des Weltkatechismus, der "Frucht des Konzils". Das Konzilsdokument "Lumen gentium" sei das bedeutendste Dokument über die Kirche in der gesamten Kirchengeschichte. Besonders der 8. Artikel sei "einer der wichtigsten Texte des Konzils überhaupt". Darin werde der Frage nachgegangen, was Kirche in ihrem innersten Wesen sei: "Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe."
"Der einzige Mittler Christus" habe nach den Worten des Konzilsdokumentes die Kirche "gewollt und gegründet", erklärte Schönborn. Die Gemeinschaft sei jedoch nicht nur als unsichtbare Wirklichkeit gewollt, sondern auch als "sichtbares Gefüge" verfasst. Die sei die "Spannung", in der die Kirche existiere und "unablässig von Christus getragen" werde. Die Kirche sei eine "komplexe Wirklichkeit", wie Schönborn ausführte, in der sowohl geistliche wie auch menschliche Elemente zusammen gehörten. Das Wesen der Kirche habe eine Analogie in Jesus Christus selbst, der sowohl wahrer Gott als auch wahrer Mensch sei.
Auf die Frage, wo diese Kirche Jesu Christi verortet sei, habe das Konzil eine "glasklare Antwort" gegeben. Es könne nur eine einzige Kirche geben, da Jesus "nicht mehrere Bräute" habe, und diese sei "verwirklicht in" der katholischen Kirche. Über den lateinischen Begriff dafür - "subsistit in" - sei "viel Theologentinte" geflossen scherzte Schönborn aus eigener Erfahrung als Redaktionsmitglied des Weltkatechismus. Damit habe das Konzil sagen wollen, dass "Elemente der Heiligung und der Wahrheit" auch in anderen Gemeinschaften zu finden seien, die jedoch "als der Kirche Christi eigene Gaben zur katholischen Kirche hinstreben".