Benno Elbs ist zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch geweiht worden.
Benno Elbs ist zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch geweiht worden.
Ein Glaubensfest in der Diözese Feldkirch. Zahlreiche Bischöfe aus dem In- und Ausland legten Elbs die Hände zur Weihe auf.
Benno Elbs ist am Sonntagnachmittag, 30. Juni 2013, zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch geweiht worden. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser stand dem feierlichen Gottesdienst im vollbesetzten Feldkircher Dom vor und nahm die Weihe vor. Rund 20 Bischöfe aus dem In- und Ausland legten Elbs nach Kothgasser die Hände zur Weihe auf.
Zum Beginn des Gottesdienstes zog Elbs unter Applaus in den Feldkircher Dom ein. Er ging zuvor durch ein Spalier von Ministranten aus jeder Pfarre Vorarlbergs. Im Dom fanden knapp 600 geladene Gäste Platz, darunter Vertreter aus Politik und Kirche sowie die Familienangehörigen des neuen Bischofs. Vor dem Dom verfolgten rund 500 Menschen auf dem engen Domplatz auf einer Video-Leinwand den Gottesdienst mit.
In seiner Predigt nahm Kardinal Christoph Schönborn den von Elbs gewählten Bischofsspruch "Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue Ihm, er wird es fügen" als Ausgang. Das Vertrauen an Gott und die Vorsehung sei im von eigenem Fleiß, Tun und Schaffen geprägten Vorarlberg "eine Herausforderung", bemerkte der Wiener Erzbischof, der auch selbst in Vorarlberg aufgewachsen ist.
Man könne den Spruch auch als "kritische Anfrage an so manche unserer kirchlichen Überaktivitäten" sehen, in denen alles geplant, strukturiert, organisiert sein solle. Wichtig sei etwa bei den neuen Pastoralplänen, die es derzeit überall in Österreich zu machen gelte, dass sie Pläne Gottes statt nur äußere Reorganisation seien.
Als "erste Aufgabe" des neuen Bischofs bezeichnete es Schönborn, Jesus ohne jede Überheblichkeit zu den Menschen zu bringen. Wichtig sei es dabei, ein "Auge und ein Herz für die Armen" zu haben, zerbrochene Herzen heilen zu helfen und mit Gefangenen aller Art - "ob eingesperrt im Gefängnis oder Gefangen im Kerker von Drogen, Alkohol oder anderer Sucht" - mitzufühlen und den Weg der Befreiung zu zeigen.
Elbs solle weiterhin jene Freude ausstrahlen, die in ihm ohnehin deutlich sichtbar sei, doch ströme ihm ohnehin auch "viel Liebe, viel Freude, viel Hoffnung" entgegen, bemerkte der Kardinal. Vertraue Bischof Elbs so auf Gott, würden ihn viele bei den Reformschritten begleiten und diese auch in die richtige Richtung gehen und Gottes Fügung werde ersichtlich, prophezeite Schönborn.
Den Anfang der Zeremonie bildete der Vortrag des von Papst Franziskus geschriebenen Ernennungsbriefes. Dem Papst sei bekannt, dass Elbs "mit dem geistlichen Leben vertraut" und auch die notwendige Erfahrung "in göttlichen und menschlichen Angelegenheiten" besitze, weshalb die Wahl des Nachfolgers von Altbischof Elmar Fischer als Leiter der Diözese Feldkirch auf ihn gefallen sei, hieß es. Die Gläubigen sollen, so der Wortlaut des Briefes, "dich, wie es recht ist, als ihren geistlichen Leiter anerkennen, auf dich in angemessener Weise hören und in allen guten Dingen, die du in Angriff nimmst, tatkräftig unterstützen."
Der Papst empfahl Elbs und die Diözese weiters der Fürbitte der Jungfrau Maria und des seligen Carl Lampert an, der "sich um das geistliche Wohl der Menschen sehr angenommen" und nicht gezögert habe, sein Leben für Jesus, den Herrn, und die Kirche zu opfern.
Der apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen sah es in seiner Grußbotschaft als "eine der wesentlichen Herausforderungen" der kommenden Jahre, "den Menschen die unverkürzte Frohbotschaft Christi in Einheit mit dem Nachfolger des Apostels Petrus zu verkünden". Auch er hob die Freude vieler bei der Bischofsernennung von Elbs hervor; Elbs sei bemüht, so der Nuntius, am Aufbau der Kirche mitzuwirken. Zurbriggen erinnerte zudem an die Worte von Papst Franziskus, demnach Bischöfe "Väter und Brüder, bescheiden, geduldig und barmherzig" sowie auch "Hirten, die nahe beim Volk sind" sein sollten.