In den kommenden Monaten und Jahren werden nun die Bibliotheksbestände, die beide auch digital registriert sind, fachgerecht zusammengeführt.
In den kommenden Monaten und Jahren werden nun die Bibliotheksbestände, die beide auch digital registriert sind, fachgerecht zusammengeführt.
265.000 Bände wechseln von der bayerischen Salesianer- zur österreichischen Zisterzienserhochschule.
Die Philosophisch-Theologische Hochschule Heiligenkreuz hat am Montag, 15. Juli 2013, den Großteil der theologischen Fachbibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer in Benediktbeuern/Bayern geschenkt bekommen. 265.000 Bände aus der Bildungseinrichtung des Salesianerordens wechseln am 1. Oktober von Bayern in den Wienerwald, sieht die am Montag vom deutschen Salesianer-Provinzial Pater Josef Grünner und Abt Maximilian Heim unterzeichnete Schenkungsvereinbarung vor. Es sei "ein Geschenk des Himmels" und für beide Orden "eine große Sache", so der Heiligenkreuzer Hochschulrektor Karl Wallner: Man danke den Salesianern "von ganzem Herzen für diese innerkirchliche Solidarität und Großherzigkeit".
Das Angebot aus Benediktbeuern sei bereits vor neun Monaten gekommen, erst nach dem Start des Ausbaus des Hochschulgebäudes und seiner Bibliothek. Die Bibliothek der Salesianer sei "1A, top-gewartet und mit bester und aktuellster Literatur", betonte Wallner. Die Heiligenkreuzer Hochschule werde "das Beste daraus machen" und die Fachliteratur genau in dem Sinne der ursprünglichen Anschaffung verwenden, "theologische Ausbildung für die Zukunft des Glaubens zu betreiben".
Bisher zählte die Heiligenkreuzer Stiftsbibliothek, auf die die Hochschule zurückgriff, 120.000 Bände, was laut Wallner "für einen modernen Hochschulbetrieb unzureichend" gewesen wäre. In den kommenden Monaten und Jahren werde man nun die Bibliotheksbestände, die beide auch digital registriert sind, fachgerecht zusammenführen. Das Geschenk helfe dem Bemühen, "die akademischen Grade von Lizenziat und Doktorat einzuführen und die Hochschule als einen Campus zeitgemäßer theologischer Studien zu etablieren", betonte Abt Heim, der zugleich Großkanzler der Hochschule in Heiligenkreuz ist.
Die Schenkung erfolgte laut einer Mitteilung der deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, da der theologische Lehrbetrieb in Benediktbeuern mit 30. September 2013 eingestellt wird. Die Hochschule in Heiligenkreuz sei hingegen "in einer außerordentlichen Phase des Wachstums", befinde sich im Ausbau und sei zudem derzeit die größte Ausbildungsstätte für Priester im deutschsprachigen Raum.
Wie die Salesianer Don Boscos weiter betonen, wolle sich die Ordensgemeinschaft "bewusst auch der gesamtkirchlichen Verantwortung für die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ihr anvertrauten kirchlichen Kulturgüter" stellen; wichtig sei die nachhaltige Bestandssicherung der wissenschaftliche wertvollen Bände gewesen.
Die 1930 gegründete Bibliothek der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern war bislang mit rund 350.000 Bänden die größte bayerische Bibliothek in kirchlicher Trägerschaft. Während ihr Hauptbestand nach Heiligenkreuz wechselt, schenkt die Philosophisch-Theologische Hochschule Benediktbeuern weitere 35.000 schwerpunktmäßig sozialpädagogische Fachbücher der Katholischen Stiftungsfachhochschule in München. Rund 6.500 Bände aus der Bibliothek des früheren Augsburger Bischofs Joseph Freundorfer (1894-1963) gehen in den Besitz der Diözese Augsburg über. Altbestände, Werke der praktischen Theologie und Spiritualität, zum Kloster Benediktbeuren sowie der salesianischen Fachliteratur verbleiben hingegen an ihrem bisherigen Standort.