"Es ist für einen Bischof eine besondere Freude Kirchen zu weihen, das kommt nicht mehr so oft vor", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Es ist für einen Bischof eine besondere Freude Kirchen zu weihen, das kommt nicht mehr so oft vor", so Kardinal Christoph Schönborn.
Die "Benediktinerinnen der Anbetung" errichten neue eine Kirche, erweitern ihr Kloster und die sozialpädagogische Einrichtung. Kardinal Schönborn legte den Grundstein.
Der Neubau einer Kirche, einer sozialpädagogischen Einrichtung sowie die Erweiterung eines Klosters umfasst das Bauprojekt, das die Benediktinerinnen der Anbetung in Wien-Ottakring am Montag, 15. Juli 2013, gestartet haben. Die Grundsteinlegung nahm der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn vor, gemeinsam mit der Generalpriorin der Kongregation aus der bayrischen Provinz, Schwester Helene Binder.
"Es ist für einen Bischof eine besondere Freude Kirchen zu weihen, das kommt nicht mehr so oft vor", so Kardinal Christoph Schönborn, denn Bischöfe würden heute nur selten Kirchen oder gar Klosterkirchen weihen oder Grundsteine dafür legen. Doch sei ein Neubau immer ein Zeichen für die Lebendigkeit der Kirche. Er selbst habe bisher schon "viel Niedergang" erlebt, darunter die Schließung von drei der vier Dominikanerklöstern Österreichs, die es bei seinem Ordenseintritt vor 50 Jahren gab. Gleichzeitig seien in dieser Zeit jedoch "auch so viele neue Klöster gegründet worden - ich selbst durfte bisher vier weihen. Es ist Gewinn und Verlust", so der Kardinal.
Wie Schwester Helene Binder beim Verlesen der Urkunde zur Grundsteinlegung darlegte, würden in dem großen Bau- und Umbauprojekt neben der Kirche im klösterlichen Bereich nun eine Bibliothek, ein Meditationsraum, ein Kapitelsaal, ein Bewegungsraum für Kinder, ein Veranstaltungsraum sowie ein Therapie- und Gesundheitsraum entstehen.
Der Grundstein wurde aus dem Altar der alten Kirche hergestellt und beinhaltet u.a. einen Stein vom Tempelberg in Jerusalem, einen Olivenzweig aus dem Heiligen Land sowie eine Benediktus-Medaille. Bei der Feier wurde zudem ein Stein aus der Höhle des Hl. Benedikt aus Subiaco (Italien) gesegnet, der in die Fassade des Kirchenneubaus integriert wird. "Schon bisher gibt es in unserem Haus eine Reliquie von Johannes Paul II.", betonte Binder.
Notwendig wurde der Umbau, da die Schwesterngemeinschaft in den letzten zwei Jahrzehnten eine enorme Verjüngung erfuhr: Jede zweite der Ordensfrauen ist heute unter 35 Jahre alt. Dies erfordere einen Neuorientierungsprozess, bei dem die Anpassungen der Gebäude und Neubauten einen Teil davon bildeten, heißt es dazu von Seiten der Benediktinerinnen. Die Fortschritte der Großbaustelle kann man seit einigen Monaten in einem "Baublog" verfolgen.
Die sozialpädagogische Einrichtung soll in drei Wohngruppen Platz für 25 Kinder bieten, deren Leben in der Familie aufgrund belastender Erfahrung und Behinderung nicht möglich ist. Dafür wird die derzeitige Kirche zu einem Veranstaltungs- und Bewegungsraum umgebaut sowie ein Gesundheits- und Therapieraum neu errichtet.
Gegründet wurde die Schwesternkongregation 1851 im französischen Elsass. Seinen spirituellen Schwerpunkt setzt der Orden auf das klösterliche Leben nach der Regel des Hl. Benedikts, und auf die Eucharistische Anbetung, die Jugenderziehung sowie Werke der Nächstenliebe.
Die Schwestern der Wiener Provinz, die seit 1903 besteht, betreuen in ihren zwei Niederlassungen St. Benedikt in der Liebhartstalstraße (Wien-Ottakring) und St. Rafael in der Molitorgasse (Wien-Landstraße) geistig und mehrfach behinderte sowie lernschwache und verhaltensauffällige Kinder in den ordenseigenen Heimen.
Eindrücke von der Feier zur Grundsteinlegung für den Neubau einer Kirche, einer sozialpädagogischen Einrichtung sowie die Erweiterung eines Klosters der "Benediktinerinnen der Anbetung".
"Benediktinerinnen der Anbetung" in Wien