Ein deutliches Zeichen setzte die Caritas mit einer großen Luftballonaktion am Stephansplatz.
Ein deutliches Zeichen setzte die Caritas mit einer großen Luftballonaktion am Stephansplatz.
"Knapp eine Milliarde Menschen hungert weltweit. Das ist ein Skandal, für den man nur schwer Worte findet", so der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau
Ein deutliches Zeichen gegen Hunger und ein Hinweis auf die tragische Situation in den Entwicklungsländern gibt die Caritas mit ihrer Kampagne gegen Hunger, die am Dienstag, 22. Juli 2013, am Wiener Stephansplatz offiziell gestartet ist.
"Knapp eine Milliarde Menschen hungert weltweit. Das ist ein Skandal, für den man nur schwer Worte findet", so der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau. Begleitet wird die Kampagne rund um die jährliche Caritas-Augustsammlung von der "wall-of-hope": Bei dieser Solidaritätsplattform können Facebook-Nutzer mittels Smartphone-App ihr Profilbild posten, wobei die BAWAG PSK für jedes gepostete Foto 25 Cent spendet.
Die aktuellen Hungersnöte seien besonders tragisch, da diese Schicksale vermeidbar wären. "Hunger ist kein Naturgesetz, sondern Ausdruck einer globalen Tragödie", so Landau. Regierungen der westlichen Welt hätten zwar Strategien beschlossen und Ziele vereinbart, diese aber auf weiten Strecken nicht eingehalten. Folge sei, dass es immer noch keine gesicherte gerechte Lebensmittelverteilung weltweit gebe.
Konkret forderte Landau von den Politikern mehr Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit, mehr Klimaschutz und das Verbot von Landraubgeschäften und Lebensmittelspekulationen. Es brauche außerdem eine EU-Agrarreform so Landau, die den Hunger bekämpft und zu keinem verzerrten Wettbewerb durch Subventionen führt.
Alleine in der Sahelzone würden pro Jahr 300.000 Kinder an den Folgen von Unterernährung sterben, betonte Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer bei der Kundgebung. Die Caritas werde bei ihren Projekten zwar von der Bundesregierung unterstützt, seit 2010 seien aber die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit um ein Drittel gekürzt worden. Schweifer: "Frei von Hunger zu sein, ist ein Menschenrecht. Hilfsmittel zu kürzen ein Vorenthalten dieses Menschenrechts. Verlasst die Mauer der Ignoranz und kommt zum 'wall-of-hope'", lud Schweifer die Bundesregierung ein.
Punkt 11:15 Uhr stiegen zum Abschluss der Kundgebung 500 Luftballons in den Himmel, zudem erklang das komplette Geläut des Stephansdoms außertourlich. Gleichzeitig mit der Kundgebung ging auch die Solidaritätsplattform "wall-of-hope" online, mit der ganz konkrete Hilfe ermöglicht werden soll. Facebook-User können mittels einer App ihre Profilbilder auf der "virtuellen Mauer" posten, wobei die BAWAG PSK für jedes Foto 25 Cent an Caritas-Ernährungsprojekte spendet.
"Mit 25 Cent können sich hungernde Menschen in den betroffenen Gebieten Saatgut für einen Quadratmeter Ackerland leisten", betont Landau. Auf www.wall-of-hope.at werden die mit der Facebook-App geposteten Fotos veröffentlicht. Der Caritas-Direktor erhofft sich "tausende Fotos" - somit "Saatgut für tausende Quadratmeter Ackerland". Der Erfolg sei aber gerade bei Aktionen über Facebook schwer abzuschätzen, so Landau.
Seit 40 Jahren macht die Caritas im Rahmen ihrer Augustsammlung auf notleidende Menschen aufmerksam. Es sei zwar schon viel geschehen - 2012 wurden etwa 180.000 Menschen in Afrika vor dem schlimmsten Hunger bewahrt - trotzdem gebe es noch viel zu tun, so Landau. Die Erfahrung habe gezeigt, dass konkrete Hilfe möglich sei und einen enormen Unterschied für die Menschen vor Ort mache, weil sie nicht nur Leben schenke sondern auch Hoffnung auf Zukunft.
P.S.K. 7.700.004
BLZ 60.000
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