"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung Heute, am Freitag, 26. Juli 2013.
Heute schreibe ich Ihnen aus Rio de Janeiro. Nicht vom berühmten Karneval, dazu ist es jetzt zu kühl, denn hier ist "Winter", zur Zeit "nur" 18 Grad. Ich schreibe auch nicht von der Fußball WM, denn die findet erst nächstes Jahr statt. Sondern vom "Weltjugendtag", an dem rund 1,5 Millionen Jugendliche teilnehmen, zusammen mit dem ersten südamerikanischen Papst, Franziskus.
Aus Österreich sind 560 Jugendliche in diese riesige Stadt gekommen, die zweimal die Einwohnerzahl Österreichs hat, in dieses riesige Land, das zu den aufsteigenden Wirtschaftsgiganten gehört.
Die Jugendlichen erleben hier eine vitale Kirche, religiös tief verwurzelt und sozial voll engagiert. Sie haben Einblick in die große Armut, aber auch in den kreativen Einsatz für die Armen bekommen. Viele von ihnen werden danach unseren eigenen Wohlstand anders sehen. Und sie werden zu gelebtem Christsein ermutigt werden.
Einsatz ist gefragt! Während ich hier in Rio bin, läuft in Österreich die Sommeraktion der Caritas. Wieder geht es um die Tragödie des Hungers in der Welt. Dass er überwindbar ist, zeigt ein Land wie Brasilien. Es müssen nicht täglich tausende Kinder an Hunger sterben. Diesmal hat die Caritas gemeinsam mit der BAWAG eine schöne Idee: Wer sein Foto oder Bild auf die Internet-Hoffnungswand stellt (www.wall-of-hope.at), für den spendet die BAWAG Saatgut für einen Quadratmeter Ackerland. Ja, Hunger kann bekämpft werden. Danke, Caritas und BAWAG!