"Ein Stück mehr Ehrlichkeit würde der Politik in unserem Land guttun", so die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer.
"Ein Stück mehr Ehrlichkeit würde der Politik in unserem Land guttun", so die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer.
KAÖ-Präsidentin Schaffelhofer fordert anlässlich der FPÖ-Plakate "Lösungskompetenz und Glaubwürdigkeit statt Manipulation und Diskriminierung". Kritik übt die KAÖ auch an ÖVP und SPÖ.
"Sonderbare Blüten" ortet die Katholische Aktion (KAÖ) im laufenden Wahlkampf. Als jüngstens Beispiel nannte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer die neuen FPÖ-Plakate, auf denen Nächstenliebe als Privileg für "unsere Österreicher" dargestellt wird; sie seien "für alle denkenden Menschen dieses Landes eine Zumutung". Der zentrale christliche Begriff der Nächstenliebe werde hier "für einen ausländerfeindlichen und rechtspopulistischen Wahlkampf missbraucht". Schon in der Vergangenheit habe die FPÖ mit Slogans wie "Abendland in Christenhand" diese Linie verfolgt, erinnerte Schaffelhofer an die EU-Wahl 2009. Nun werde einmal mehr "die angebliche Unterwanderung Österreichs durch Ausländer" angesprochen, "das Sündenbockprinzip feiert fröhliche Urständ'".
Man dürfe gespannt sein, welch sonderbaren Blüten dieser Wahlkampf noch hervorbringt, erklärte die KAÖ-Präsidentin. Kritisch äußerte sich Schaffelhofer auch über die "Kriminalisierung und wahltaktische Abschiebung von Flüchtlingen durch die ÖVP, die ihre christlich -sozialen Wurzel immer mehr austrocknen lässt". Nun sorge die FPÖ für ein christlich verpacktes, "quasi mit Weihwasser besprengtes Wahlzuckerl".
Die SPÖ hülle sich bei all dem in Schweigen. Man habe den "kollektiven Aufschrei der Genossen" in der Flüchtlings-Causa durchaus vermisst, merkte Schaffelhofer an. In diesen stürmischen Zeiten beziehe die SPÖ nicht Position, und begnügt sich mit einer Plakat-Aktion, die eine "sichere Hand des Kanzlers" in "stürmischen Zeiten" verspricht.
Die Präsidentin der offiziellen katholischen Laienorganisation warnte in ihrer Stellungnahme: "Manipulation, auch wenn sie noch so taktisch klug eingesetzt wird, kann Lösungskompetenz nicht ersetzen." Für die Politik gelte dasselbe Prinzip wie für die Kirche: "Glaubwürdig ist nur, wer lebt, was er sagt." Wünschenswert seien glaubwürdige Politiker und ein fairer Wahlkampf, "der nicht auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wird". Vielmehr gelte es die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt aller politischen Bemühungen zu stellen. "Ein Stück mehr Ehrlichkeit würde der Politik in unserem Land guttun", schloss Schaffelhofer.