Für einen "Stil des Gemeinsamen", um den sich auch die Kirchen und Religionen trotz aller Unterschiede stets bemühten, plädierte Kardinal Schönborn beim Abendessen mit Religionsvertretern im Bundeskanzleramt.
Für einen "Stil des Gemeinsamen", um den sich auch die Kirchen und Religionen trotz aller Unterschiede stets bemühten, plädierte Kardinal Schönborn beim Abendessen mit Religionsvertretern im Bundeskanzleramt.
Bundeskanzler Faymann lud Vertreter der Religionen zu einem Abendessen zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan.
Eine "Abrüstung der Worte" im Wahlkampf forderte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag, 13. August 2013, im Rahmen eines Abendessens, zu dem Bundeskanzler Werner Faymann die Repräsentanten der Kirchen und Religionen ins Bundeskanzleramt geladen hatte. Anlass für das Zusammentreffen war das traditionelle Fastenbrechen zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan. An der Begegnung nahmen neben Kardinal Schönborn unter anderem der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, teil. Auch der koptische Bischof Anba Gabriel und die evangelisch-lutherische Oberkirchenrätin Hannelore Reiner waren eingeladen.
In seinem Pressestatement plädierte Kardinal Schönborn für einen "Stil des Gemeinsamen", um den sich auch die Kirchen und Religionen trotz aller Unterschiede stets bemühten. Das gemeinsame Essen hob der Kardinal als ein besonderes Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung hervor. Es gelte, das Gemeinsame in den Mittelpunkt zu stellen. Er wies zudem wie auch Präsident Sanac und Oberrabbiner Eisenberg auf das Thema Integration hin, bei dem die Religionsgemeinschaften einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten könnten. "Wenn ein Teil unglücklich ist, kann die ganze Gesellschaft nicht glücklich sein", betonte Präsident Sanac. Er wünsche sich vor allem eine "harmonische Gesellschaft" und lobte gleichzeitig die jahrelange enge Zusammenarbeit mit den staatlichen Institutionen.
Oberrabbiner Eisenberg kritisierte in seinem Statement die aktuelle Plakatkampagne der FPÖ, die mit dem Begriff der "Nächstenliebe" wirbt.
Er sei stolz, so Bundeskanzler Faymann, "dass das Verhältnis zwischen den Religionsgemeinschaften und der Regierung von Offenheit, gegenseitiger Anerkennung und großem Respekt geprägt ist". Die Zusammenarbeit müsse in den Vordergrund gestellt werden, sagte der Kanzler. Den Religionsgemeinschaften komme in der österreichischen Gesellschaft eine herausragende Bedeutung zu, zeigte sich Faymann überzeugt: "Sie sind im sozialen Bereich, in der Jugendarbeit und in der Pflege älterer Menschen sehr engagiert. Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, ihnen dafür zu danken."
Der orthodoxe Metropolit Arsenios wies am Rande des Essens ebenfalls auf das gute Klima und Miteinander hin, welches in Österreich unter den Kirchen und Religionen gelebt werde. Dieses sei beispielhaft in der Welt.