Hier finden Sie die letzten Meldungen über die Predigten Papst Franziskus in Santa Marta und weitere Zitate von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters.
Hier finden Sie die letzten Meldungen über die Predigten Papst Franziskus in Santa Marta und weitere Zitate von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters.
Papst Franziskus beim Angelus am Sonntag, 18. August 2013, am Petersplatz in Rom.
Glaube und Gewalt sind nicht miteinander vereinbar. Das hat Papst Franziskus am Sonntag, 18. August 2013, beim Angelusgebet auf dem gut gefüllten Petersplatz deutlich gemacht. Er erinnerte daran, dass es gerade im Jahr des Glaubens wichtig sei, seinen Blick immer auf Jesus zu richten. Unter Bezugnahme auf die Lesung aus dem Evangelium (Lk 12, 49-53) sagte Franziskus, dass eine Stelle des Bibeltextes erklärt werden müsse, da sie sonst missverständlich sei:
"Jesus sagt zu den Jüngern: ' Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.' Was soll das bedeuten? Es meint, dass der Glaube keine Dekoration ist, kein Schmuckstück. Es geht nicht darum, das Leben mit ein bisschen Religion zu 'verschönern', so als sei es eine Torte, die man mit Sahne verziert. Nein, Glaube heißt, Gott als Grundkriterium für das eigene Leben zu wählen. Gott ist nicht Leere, er ist nicht neutral, er ist immer positiv, er ist die Liebe und die Liebe ist positiv. Nachdem Jesus auf die Welt gekommen ist, können wir nicht so tun, als würden wir ihn nicht kennen, als wäre er eine abstrakte Sache, leer, mit rein nominellem Wert. Nein, Gott hat ein Gesicht, er hat einen Namen: Er ist Barmherzigkeit, er ist Treue, er ist Leben, das man uns allen schenkt."
Das Bibelwort meine also keinesfalls die Spaltung der Menschen, sondern im Gegenteil: "Gott ist unser Frieden und unsere Versöhnung", so Papst Franziskus. Jesus zu folgen heiße, sich vom Bösen loszusagen, vom Egoismus und das Gute zu wählen – Wahrheit und Gerechtigkeit – und zwar auch dann, wenn das ein Opfer bedeute und den Verzicht auf persönliche Interessen. Das sei eine Spaltung, die auch die engsten Verbindungen trennen könne. Es sei jedoch nicht Gott, der zur Spaltung führe, er stelle einen nur vor die Wahl: "Für sich selbst leben oder für Gott und die anderen?"
"Das heißt also, dass dieses Wort des Evangeliums keinesfalls den Gebrauch von Gewalt rechtfertigt, um den Glauben zu verteidigen. Es ist genau das Gegenteil: Die wahre Kraft eines Christen ist die Kraft der Liebe und der Wahrheit, die dazu führt, dass man auf jede Art der Gewalt verzichtet. Glaube und Gewalt sind unvereinbar. Glaube und Gewalt sind unvereinbar! Aber Glaube und Kraft gehören zusammen. Ein Christ ist nicht gewalttätig, aber er ist stark: Stark in der Milde. Die Kraft der Milde, die Kraft der Liebe."