Felix Gamillscheg war ein "vorbildlicher Journalist", sagt die Präsidentin des Katholischen Publizistenverbands, Gabriele Neuwirth: "Bei Meldungen um Tatsachentreue bemüht, in Kommentaren kritisch-loyal, vornehm und unbestechlich."
Felix Gamillscheg war ein "vorbildlicher Journalist", sagt die Präsidentin des Katholischen Publizistenverbands, Gabriele Neuwirth: "Bei Meldungen um Tatsachentreue bemüht, in Kommentaren kritisch-loyal, vornehm und unbestechlich."
Felix Gamillscheg zählte 1971 zu den Gründervätern des "Zentrums für Massenkommunikation der Erzdiözese Wien", dem heutigen "Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation".
Der Wiener katholische Publizist Felix Gamillscheg, ehemaliger Mitherausgeber der christlichen Wochenzeitung "Die Furche" und in den 1950er-Jahren "Kathpress"-Chefredakteur, ist am Samstag, 24. August, nach kurzer, schwerer Krankheit im 92. Lebensjahr verstorben. Gamillscheg zählte im Medienbereich zu der Generation der Pioniere, die das öffentliche und kirchliche Leben der jungen Zweiten Republik stark geprägt hatten.
Als "vorbildlichen Journalisten", würdigte ihn die Präsidentin des Katholischen Publizistenverbands, Gabriele Neuwirth, "bei Meldungen um Tatsachentreue bemüht, in Kommentaren kritisch-loyal, vornehm und unbestechlich".
Felix Gamillscheg wurde als Sohn des Innsbrucker Romanistik-Ordinarius Ernst Gamillscheg am 26. September 1921 in Hall/Tirol geboren. Er nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Danach studierte er Geschichte und Philosophie in Tübingen und Wien, wo er 1950 sein Doktorat erwarb. 1951 bis 1953 und 1955 bis 1965 war Gamillscheg Redakteur der Zeitung "Die Presse" und 1953 bis 1955 Chefredakteur der "Kathpress".
1965 gründete der gebürtige Tiroler den "Informationsdienst für Bildungspolitik und Forschung" (ibf), dessen Chefredakteur er bis 1976 war. 1976 bis 1978 war er Chefredakteur der "Furche", danach Mitherausgeber. Schließlich war er von 1978 bis 1987 Leiter - und 1990 bis 1995 Präsident - der Katholischen Medienakademie in Wien.
Die "Furche"-Redaktion verdanke ihm "wertvolle Impulse", Chefredakteur Rudolf Mitlöhner bezeichnet den Verstorbenen als "eine prägende Gestalt der katholischen Publizistik" würdigte. "Auf einem festen weltanschaulichen Fundament stehend, das wesentlich von seinem Glauben und seiner Verbundenheit mit der katholischen Kirche geprägt war, blieb er stets offen für Andersdenkende. In seiner vornehmen, kultivierten Art - nicht zuletzt beim Austragen inhaltlicher Differenzen - hat er auch die jüngeren Kollegen beeindruckt", so Mitlöhner.
Gamillscheg verfasste zwei Romane, die beide im "Styria"-Verlag erschienen sind: "Die Getäuschten - Roman einer Gefangenschaft" (1961), sowie "Kaiseradler über Mexiko" (1964).
Ein besonderes Anliegen war Gamillscheg die Verwirklichung der nachkonziliaren Mediendokumente in der kirchlichen Praxis. So zählte er 1971 zu den "Gründervätern" des "Zentrums für Massenkommunikation der Erzdiözese Wien" (später: Medienstelle, heute: Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), dessen erster Vorsitzender er auch war.
Zahlreiche staatliche und kirchliche Auszeichnungen würdigten das Wirken des verstorbenen katholischen Publizisten. Als Exponent eines seriösen Journalismus trat er auch im kirchlichen Bereich für objektive Information und verantwortete Meinungsbildung ein.