Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien, hat die Flüchtlinge besucht.
Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien, hat die Flüchtlinge besucht.
Fast sieben Millionen Menschen von Bürgerkrieg in Syrien betroffen: Neuer Spendenappell von "Nachbar in Not".
Angesichts der immer größer werdenden Flüchtlingsströme aus Syrien hat die von Caritas, ORF und Rotem Kreuz ins Leben gerufene Spendenaktion "Nachbar in Not" einen Aufruf gestartet: Fast sieben Millionen Menschen innerhalb und außerhalb Syriens - die meisten davon Frauen und Kinder - seien mittlerweile von den Bürgerkriegswirren in dem arabischen Land betroffen und auf Hilfe angewiesen. Während der Fokus der Medien auf möglicherweise bevorstehenden US-Militärschlägen liege, rücke die Situation der syrischen Flüchtlinge in den Hintergrund, betonten die Koordinatoren.
Bereits im Mai hatte der Zusammenschluss der Hilfsorganisationen zu einer Spendenaktion aufgerufen und bisher 1,9 Millionen Euro gesammelt. Hilfe sei aber nach wie vor dringend nötig: "Die Menschen, die flüchten mussten, haben größtenteils alles verloren. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder, die nun - oft schwer traumatisiert - auf unsere Unterstützung angewiesen sind", betonte Christoph Schweifer, Caritas-Generalsekretär für Internationale Angelegenheiten und "Nachbar in Not"-Vorstand, auf der Website der Aktion.
Die bisher gesammelten 1,9 Millionen wurden bereits von den "Nachbar in Not"-Mitgliedsorganisationen - Care, Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Malteser, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe - in konkrete Hilfsmaßnahmen und Projekte für die Bedürftigen umgewandelt. Hauptziel sei es, die Grundversorgung der Flüchtlinge aufrechtzuerhalten.
Die Caritas unterstützt syrische Flüchtlinge im Libanon mit Lebensmittel- und Hygienepaketen. Ein Lebensmittelpaket sei darauf ausgelegt, eine Familie einen Monat lang zu ernähren und koste 60 Euro.
In den Hygienepaketen, die pro Stück 25 Euro kosten, sind unter anderem Zahnbürsten, Seife und Papierhandtücher enthalten. Neben den Paketen erhalten die Flüchtlingsfamilien auch Matratzen, Decken, Handtücher, Kleidung und Schuhe.
Zwei Drittel der Flüchtlinge seien Kinder und Frauen - viele von ihnen schwer traumatisiert. Um diesem Problem besser begegnen zu können, finanziert die Caritas Beratungen und Schulungen für insgesamt 60 Mitarbeiter des "Caritas Lebanon Migration Center" im Bereich Kinderschutz.
Aber auch andere Hilfsorganisationen unterstützen die Flüchtlinge: Die Diakonie etwa hilft gefährdeten Familien, die in jordanischen Gastfamilien untergekommen sind, mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, während das Hilfswerk Austria Gutscheine an Flüchtlingsfamilien im Libanon verteilt. Die internationale Hilfsorganisation der Malteser unterstützt eine Klinik im Nordlibanon sowie die medizinische Versorgung von Flüchtlingen außerhalb der großen Camps.
"NACHBAR IN NOT - Flüchtlingshilfe Syrien"
Spendenkonto: 400 400 440 00 (BLZ 20111)
Online-Spenden: nachbarinnot.ORF.at
Spendentelefon: 0800 222 444
SMS-Spenden: 0664 660 44 66