"Die Kirche wird die Regierung tatkräftig unterstützen und sich an der Unterbringung beteiligen", so Kardinal Schönborn. Er bitte die Pfarren und die Klöster, "weit ihre Türen zu öffnen".
"Die Kirche wird die Regierung tatkräftig unterstützen und sich an der Unterbringung beteiligen", so Kardinal Schönborn. Er bitte die Pfarren und die Klöster, "weit ihre Türen zu öffnen".
"Eine Geste der Solidarität der mehrheitlich christlichen Österreicher mit den Christen in Syrien", so Kardinal Schönborn zur Entscheidung der Bundesregierung, 500 syrische Flüchtlinge aufzunehmen.
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, 500 syrische Flüchtlinge aufzunehmen und dabei besonders auch verfolgten Christen zu helfen: "Ich danke aus ganzem Herzen der Bundesregierung für diese humanitäre Entscheidung. Ich sehe sie auch als Geste der Solidarität der mehrheitlich christlichen Österreicher mit den Christen in Syrien, die zwischen alle Fronten geraten und daher besonders gefährdet sind." Selbstverständlich werde die katholische Kirche die Regierung tatkräftig unterstützen und sich an der Unterbringung beteiligen. Er bitte auch die Pfarren und die Klöster, weit ihre Türen zu öffnen.
Kardinal Schönborn, der derzeit an der Tagung des sogenannten Ratzinger-Schülerkreises in Castel Gandolfo teilnimmt, betont: "In dieser Zeit der Bedrohung unserer Brüder und Schwestern im Nahen Osten sind alle Christen aufgerufen, ihnen zu helfen. Sei es durch freiwilligen Einsatz oder Spenden für die Flüchtlinge, sie es durch hartnäckiges Gebet für dauerhaften Frieden in der ältesten Heimat der Christenheit." Von Österreich aus könne man wenig zur internationalen Politik beitragen – "aber wir können gerade in diesen Tagen mit großem Herzen die christlichen Grundtugenden des Gottvertrauens und der Nächstenliebe üben und mit ihnen die Welt zu einem besseren Ort machen."
Am Donnerstagabend, 29. August 2013, hatte Außenminister Michael Spindelegger die Aufnahme von 500 syrischen Flüchtlingen durch Österreich angekündigt. Der Zeitpunkt ihrer Ankunft und ihre genauen Unterbringungsorte seien noch zu klären, vor allem wolle man aber "Frauen, Kinder und Christen" bevorzugen, so Spindelegger-Sprecher Alexander Schallenberg.
Auch das evangelische Hilfswerk Diakonie hat die Mithilfe bei der Aufnahme und Integration der 500 syrischen Flüchtlinge angeboten. Gebe es auch noch keine detaillierten Pläne, rechne man damit, dass das Innenministerium in den nächsten Tagen mit den gemeinnützigen Organisationen ins Gespräch kommen wird, so Diakonie-Direktor Michael Chalupka". Er begrüße die Entscheidung Österreichs, Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen, auch wenn es sich hierbei nur um einen "ersten kleinen Schritt" handeln könnte, betonte der Leiter der Diakonie weiter. "Angesichts der großen Anzahl von Flüchtlingen, darunter eine Million Kinder, die in den letzten Monaten bereits in der Region von der Türkei, dem Libanon, von Jordanien und dem Irak aufgenommen wurden, müssten rasch und in ganz Europa weitere Schritte folgen." Durch das in vielen EU-Ländern angewandte "Resettlement-Programm" des UNHCR stehe ein bewährtes Instrument für die Aufnahme von Flüchtlingen schon bereit, so Chalupka.
Anfang der Woche hatte sich der Generalsekretär der Wiener Caritas, Klaus Schwertner, selbst ein Bild von der Lage der syrischen Flüchtlinge im Libanon gemacht - mit einem ernüchternden Ergebnis: "Die Lage in Syrien spitzt sich mit jedem Tag weiter zu, immer mehr Menschen flüchten vor dem Bürgerkrieg, viele davon in den Nachbarstaat Libanon." Offiziell seien dort im Moment eine Million Flüchtlinge registriert, die Hilfsorganisationen gehen aber von einer Dunkelziffer von 1,5 Millionen Menschen aus.
Die Situation der Flüchtlinge in den Camps werde immer schwieriger, so Schwertner. Notdürftig würden sie in Zelten, Wellblechhütten oder unter Planen schlafen. Die Caritas helfe mit dem Nötigsten: "Es werden Decken, Lebensmittel- und Hygienepakete, Matratzen und Wasserkanister verteilt." Angesichts der dramatischen Situation rief auch der Caritas-Generalsekretär zur Hilfe für Syrien auf. Es gehe um eine wichtige "Überlebenshilfe" und bereits kleine Spenden würden einen großen Unterschied machen.