"In Syrien drohen Zustände wie im Irak, wo es in bestimmten Teilen überhaupt keine Christen mehr gibt", betont Christoph Schweifer, der Auslandshilfechef der Caritas.
"In Syrien drohen Zustände wie im Irak, wo es in bestimmten Teilen überhaupt keine Christen mehr gibt", betont Christoph Schweifer, der Auslandshilfechef der Caritas.
Caritas-Auslandshilfechef Schweifer: "Bei Auswahl der Flüchtlinge auf Situation vor Ort achten"
Wenn es um die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Österreich geht, dann ist es legitim, die Christen besonders im Blick zu haben. Das hat Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer am Mittwoch, 4. September 2013, im Gespräch mit "Kathpress" betont. Grundsätzlich gelte, dass humanitäre Hilfe stets unabhängig von Nationalität, Religion oder politischer Überzeugung geleistet werden müsse. Bei der Aufnahme gelte es aber zu beachten, welche Perspektive die betroffenen Menschen in der Region haben. Und hier seien die Christen in Syrien als spezielle Gruppe zwischen den Fronten der Islamisten und des Assad-Regime besonders gefährdet. "Insofern ist es legitim und wichtig, bei der Auswahl der Flüchtlinge auf die prekäre Situation der Christen Rücksicht zu nehmen. Gleichzeitig darf das aber nicht exklusiv gesehen werden", Schweifer.
Die Situation in Syrien und den Flüchtlingslagern in den Nachbarstaaten sei für alle Menschen dramatisch, so Schweifer. Aber Christen seien fast überall im ganzen Nahen Osten in einer schwierigen Situation und von Vertreibung bedroht. In Syrien drohten Zustände wie im Irak, wo es in bestimmten Teilen überhaupt keine Christen mehr gibt.
Dass Österreich nun 500 Personen aufnimmt, bezeichnete Schweifer als "ersten wichtigen Schritt". Die Caritas verbinde damit aber die Hoffnung, dass ein Resettlement-Programm folgen wird. Damit würde die gesamte Prozedur von der auswahl der Flüchtlinge bis zum Asylverfahren über das UNHCR laufen. Das sei derzeit leider noch nicht der Fall.
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