"Wie oft hat man gesagt, beten bringt nichts, und wie oft haben wir festgestellt, dass das Gebet wirklich die Welt verändert hat", so Kardinal Schönborn zu den Gläubigen.
"Wie oft hat man gesagt, beten bringt nichts, und wie oft haben wir festgestellt, dass das Gebet wirklich die Welt verändert hat", so Kardinal Schönborn zu den Gläubigen.
"Krieg beginnt klein und endet mit großer Gewalt", so Kardinal Schönborn beim vierstündigen Friedensgebet für Syrien und den Nahen Osten.
Kardinal Christoph Schönborn hat vor der Gefahr eines Krieges in Syrien mit seinen unabsehbaren Folgen gewarnt und jeden einzelnen zum Einsatz für den Frieden aufgerufen. "Krieg beginnt klein und endet mit großer Gewalt", so der Wiener Erzbischof beim vierstündigen Friedensgebet für Syrien und den Nahen Osten am Samstagabend, 7. September 2013, im Wiener Stephansdom. "Wie oft hat man gesagt, beten bringt nichts, und wie oft haben wir festgestellt, dass das Gebet wirklich die Welt verändert hat", sagte der Kardinal zu den Gläubigen, unter denen zahlreiche Menschen aus Syrien sowie dem Nahen Osten - erkennbar an ihren Nationalflaggen - waren.
Frieden zu stiften sei ein Auftrag, der an jeden ergehe und dabei oft vom Gefühl der Ohnmacht begleitet sei. "Wie ohnmächtig erscheint das Gebet und das friedliche Zusammenleben gegen Mächte wie Geld, Waffen und Einfluss", so Schönborn. Gegen alle Mutlosigkeit gelte es auf die Kraft des Gebets zu vertrauen. Auch sei der "Aufruf des Papstes in der Welt gehört worden". Kardinal Schönborn erinnert ausdrücklich daran, dass etwa der Großmufti von Damaskus dem Papst folgend die muslimischen Gläubigen zum Gebet eingeladen hatte.
"Die demütige Stimme des Papstes wirkt", davon zeigte sich der Kardinal überzeugt und verwies auf den Brief des Papstes an die Teilnehmer des G-20-Gipfels. So wie der Heilige Franziskus damals wehrlos zum Sultan gegangen sei, so habe sich der Papst jetzt an die Mächtigen der Erde gewendet, im Vertrauen darauf, dass die Machthaber "ein Herz und ein Gewissen haben".
Bei allen Friedenbemühungen brauche es eine Haltung des Gebets, so Schönborn, der mit Bezug auf den Philipperbrief Apostel Paulus sagte: "Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitte mit Dank vor Gott. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren."
In ganz Österreich hatten sich am Samstag zahlreiche Gemeinden und zehntausende Gläubige dem Aufruf des Papstes zum Fasten und zum Gebet für den Frieden in Syrien und anderen Konfliktherden der Welt beteiligt.