Louis Raphael Sako zum Protektor von "Pro Oriente" gewählt.
Louis Raphael Sako zum Protektor von "Pro Oriente" gewählt.
Louis Raphael Sako zum Protektor von "Pro Oriente" gewählt. Kardinal Schönborn setzt große Hoffnungen auf die "Pro Oriente"-Kommission junger orthodoxer und katholischer Theologinnen und Theologen".
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako wurde am Mittwoch, 18. September 2013, in Wien bei der Kuratoriumssitzung von "Pro Oriente" zum Protektor der Stiftung gewählt. Darüber hinaus wählten die Kuratoren unter Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn den steirischen evangelischen Superintendenten Hermann Miklas zum Ehrenmitglied der Stiftung.
Kardinal Christoph Schönborn verwies bei der Kuratoriumssitzung darauf, dass "Pro Oriente" im kommenden Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum feiert. In der "vom Heiligen Geist inspirierten Geschichte des Aufeinanderzugehens der getrennten Christen" in den letzten fünf Jahrzehnten sei "Pro Oriente" ein "bedeutender Mitspieler" gewesen. Der Wiener Erzbischof berichtete, dass der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. am Vorabend der Amtseinführung Papst Franziskus in der "Domus Sanctae Marthae" ausführlich über die Tätigkeit von "Pro Oriente" informiert habe.
Für die Zukunft setzt Kardinal Schönborn große Hoffnungen in die neue "Pro Oriente"-Kommission junger orthodoxer und katholischer Theologinnen und Theologen. Für die ökumenische Entwicklung sei es von entscheidender Bedeutung, dass zwischen den orthodoxen und katholischen Theologen wieder Freundschaft wachse wie "in den Zeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils". "Wissenschaft und Begegnung" müssten die beiden Pfeiler der Tätigkeit von "Pro Oriente" sein.
Kardinal Schönborn unterstrich, dass die Christenheit mit der Wahl neuer Kirchenführer - Papst Franziskus, der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros II., der anglikanische Erzbischof Justin Welby - in eine "neue Phase" getreten sei. Diese neue Phase sei davon gekennzeichnet, dass an die Stelle "der Ökumene der Konfrontationen, der Ökumene der Dokumente" eine "Ökumene des Lebens, eine am Miteinander orientierte Ökumene" trete.
Im Rahmen der Kuratoriumssitzung wurden auch neue Konsultoren der Stiftung ernannt: der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), die in Salzburg tätige Armenologin Jasmine Dum-Tragut, der an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät tätige rumänisch-orthodoxen Theologen Ioan Moga und der an der Salzburger Katholisch-Theologischen Fakultät tätige syrisch-orthodoxen Theologen Aho Shemunkasho.
Bei der jüngsten Tagung der wissenschaftlichen Berater (Konsultoren) von "Pro Oriente" im Frühjahr sei ein Schwerpunkt besonders unterstrichen worden, so "Pro Oriente"-Präsident Johann Marte: Die Hinwendung zu einer "Ökumene der Wahrhaftigkeit", in deren Rahmen der "Wille zur Einheit" geklärt werden müsse; zugleich seien aber auch die - theologischen wie außertheologischen - konkreten Hindernisse für die Einheit beim Namen zu nennen.
Marte erinnerte bei der Kuratoriumssitzung weiters auch an die Entführung des syrisch-orthodoxen Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Youhanna Ibrahim, von dem es nach wie vor keine Spur gibt. Mar Gregorios sei seit 30 Jahren eng mit "Pro Oriente" verbunden gewesen, seine Abwesenheit beeinträchtige die Arbeit mit den Kirchen der syrischen Tradition überaus. Die Entführung sei darüber hinaus ein Warnzeichen im Hinblick auf die Situation der Christen im Nahen Osten. Marte verwies auf die Feststellung des maronitischen Patriarchen, Kardinal Bechara Boutros Rai, dass ein "endgültiger Untergang des christlichen Erbes des Orients" zu befürchten sei.