Auf das Thema Menschenhandel und die Situation der Betroffenen machen die Salvatorianerinnen auch durch zwei Info-Aktionen in Wien aufmerksam: Am 21. Oktober am Michaelerplatz und am 21. Oktober vor der Donaucitykirche.
Auf das Thema Menschenhandel und die Situation der Betroffenen machen die Salvatorianerinnen auch durch zwei Info-Aktionen in Wien aufmerksam: Am 21. Oktober am Michaelerplatz und am 21. Oktober vor der Donaucitykirche.
Verein "Solwodi": Zu wenig Hilfe für die Opfer, zu große Schlupflöcher für die Täter.
Schwere Mängel und unzureichende Ressourcen beim Opferschutz für Betroffene von Menschenhandel kritisieren die Salvatorinanerinnen und weitere Ordensfrauen, die dem Verein "Solwodi" ("Solidarity with women in distress - Solidarität mit Frauen in Not") angehören. In Österreich würden viel zu wenig finanzielle und personelle Mittel für den Opferschutz bereitgestellt, die Gesetzeslage sei hinsichtlich Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Opfer restriktiv und würde hingegen den Tätern zahlreiche Schlupflöcher bieten. Österreich werde damit zu einem fragwürdigen "Paradies für Menschenhändler", heißt es in einer Aussendung der Savotoriannerinnen am Mittwoch, 25. September 2013.
Menschenhandel in Österreich betreffe vor allem Frauen und minderjährige Mädchen, die zur Prostitution gezwungen werden. Schätzungen zufolge werden 90 Prozent aller Prostituierten zu dieser Tätigkeit gewaltsam gezwungen. Oft würden extreme Armut sowie Chancen- und Perspektivlosigkeit am Arbeitsmarkt Frauen in Europa zwingen, "ihren Körper zu verkaufen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie zu verdienen. Andere Betroffene von Menschenhandel werden zur Bettelei gezwungen oder als Hausdienerinnen ausgebeutet", so die Salvatorianerin Sr. Patricia Erber, Obfrau von "Solwodi" Österreich.
Dass die Opfer selten Anzeige bei der Polizei erstatten, habe mit mangelndem Opferschutz zu tun, so Erber. Dringend notwendig sei ein Wandel weg von einer fremdenrechtlichen und hin zu einer menschenrechtlichen Perspektive, wie dies auch der Menschenrechtsexperte und ehemalige UN-Sonderberichterstatter über Folter, Manfred Nowak, fordert. Derzeit würden viele Betroffene nicht als Opfer von Menschenhandel anerkannt, sondern als "illegale Fremde" oder "Mitglieder einer Schlepperbande" diskriminiert, so die Obfrau von "Solwodi" Österreich.
85 bis 90 Prozent aller in Österreich arbeitenden Prostituierten seien Migrantinnen. Den Opfern werde zumeist nach Ankunft in Österreich zuallererst der Pass abgenommen, es folgen Einschüchterungen, Drohungen, die Herstellung von Abhängigkeit und Unterbindung aller Kontaktmöglichkeiten zur Herkunftsfamilie. Exzessive Arbeitsstunden bei Fehlen von Urlaub und Arbeitsvertrag, Gewalt und Gewaltandrohung werden für die Opfer zum Alltag.
Auf das Thema Menschenhandel und die Situation der Betroffenen machen die Salvatorianerinnen auch durch zwei Info-Aktionen in Wien aufmerksam: Am 21. Oktober am Michaelerplatz und am 21. Oktober vor der Donaucitykirche.
Der Verein Solwodi Österreich wurde 2010 gegründet und setzt sich vor allem für Frauen ein, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Der Verein unterhält eine anonyme Schutzwohnung mit acht Plätzen für psychosoziale Beratung und Begleitung, angefangen von der kurzfristigen Krisenintervention bis zur mittel- und langfristigen Betreuung zur psychischen Stabilisierung, Stärkung des Selbstwertgefühls und Unterstützung bei der Entwicklung neuer, selbstbestimmter Lebensperspektiven.
Solwodi Österreich wird getragen von Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft, Salvatorianerinnen, Congregatio Jesu, Institut der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf und Missionskongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes.
Mehr auf www.solwodi.at
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