Am 27. und 28. September 2013 war St. Pölten Schauplatz der jährlichen Klausur des Vikariatsrates Wien Stadt.
Am 27. und 28. September 2013 war St. Pölten Schauplatz der jährlichen Klausur des Vikariatsrates Wien Stadt.
Am 27. und 28. September 2013 war St. Pölten Schauplatz der jährlichen Klausur des Vikariatsrates Wien Stadt. Eingeladen waren auch Vertreter der Dechanten, das Impulsreferat hielt Pater Elmar Mitterstieler SJ.
Am Beginn der Funktionsperiode des aktuellen Vikariatsrates stand das Versprechen der Vikariatsführung, dass es "eine spannende Zeit werden wird". Diese Ankündigung hat sich erfüllt. Die 21 gewählten Vertreterinnen und Vertreter in den Dekanaten sind gemeinsam mit dem Dechant Ansprechpartner für alle Mitglieder der Pfarrgemeinderäte in den Bezirken. Der Vikariatsrat als Gremium war und ist gefragt in den Entwicklungsprozessen Apg2010 und Apg 2.1.
Und so gab es bei dieser Klausur einen Austausch über die Fortschritte der Gespräche und Beratungen in den einzelnen Dekanaten.
Bischofsvikar Dariusz Schutzki gab einen Überblick über den aktuellen Stand des Prozesses Apg 2.1. Die Leitlinien von 2012 seien bestätigt worden, aber der Diözesanleitung sei klar, dass alles Zeit brauche. Und es würde immer klarer, dass die Geschwindigkeiten der einzelnen Dekanate und Pfarren sehr unterschiedlich sind.
Schutzki und die Mitglieder des Vikariatsrat waren sich einig, dass "mission first" und Jüngerschaftsschulung ja schon überall geschehen. Man brauche das Rad nicht neu zu erfinden. Der Auftrag an die Dekanate, der im Juni vom Bischofsvikar ausgegeben wurde, diene auch dazu, zu schauen, wo Jüngerschaftsschulung schon geschieht, das wertzuschätzen und zu fördern.
Jüngerschaftsschulung müsse und könne von verschiedenen Seiten kommen, meinte Schutzki, "von Pfarren, Orden und neuen Gemeinschaften, und in Säkularinstituten. Das eine darf gegen das andere nicht ausgespielt werden."
Schutzki führte weiter aus, dass die "Pfarre Neu" durchaus Mehrwert besitze, unter anderem durch verstärkte Zusammenarbeit der Priester, partizipative Leitung, Betonung der Berufung aller Christen, und durch ein Sichtbarmachen der Vielfalt. Dass es aber auch sehr viele offene Fragen gibt, ist allen Beteiligten klar. Das beginnt bei den Überlegungen zur Sonntagskultur, und reicht über die Sorgen der Priester um ihre Identität und ihre Rolle als Hirten der Gemeinden, über Verlustängste auf allen Ebenen bis zu der Frage: Was bedeutet das "gemeinsame Priestertum" in diesem Prozess - diese Berufung, die vor allen anderen Berufungen steht?
Pater Elmar Mitterstieler SJ erschloss in seinem Referat das Thema des "Gemeinsames Priestertums" auf der Basis der Taufe und des Glaubens.
Im 1. Petrusbrief würden Christen als "ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm" bezeichnet. In der Offenbarung werde das Christ-Sein als "Würde von Königen" beschrieben ("Zu Priestern gemacht für den Dienst vor Gott und Vater").
Die Taufe sei das Quellsakrament. Durch die Taufe sind wir alle eben(ge)bürtig. Es ist "wahre Gleichheit mit unterschiedlichen Aufgaben". Mitterstieler nannte einige Kennzeichen des "Gemeinsamen Priestertums" aller Getauften. Der "freie Zugang zu Gott", am Schönsten ausgedrückt im "Abba!" des "Vater unser", bedeutete den Abbau von Autoritäten. Gott ist das Zugänglichste der Welt! Unser "Opfer", unsere "Hingabe" als priesterliche Menschen bestehe aus Lob und Dank im Gottesdienst, und durch ein Verhalten der Wohltätigkeit außerhalb des Tempels, im Alltag. Seit der Taufweihe sind wir zu einem "Dienst der Versöhnung" berufen und geweiht. Vergebung sei die Alltagsmünze unseres Glaubens, und mit jeder Vergebung geschehe Ostern.
"Verkünden" bedeute: Zeugnis geben, indem wir so leben wie Jesus. Wir dürfen es aber auch im Gottesdienst gemeinsam beten: "Deinen Tod, o Herr…" sei eine Proklamation des Pascha-Mysteriums in dieser Welt. Karl Rahner sagte bereits 1936: "Jeder Getaufte ist ein geweihter Seelsorger." Wie auch jede Getaufte, denn Frauen waren die ersten Zeuginnen der Auferstehung. Und schließlich sollen wir alle "Vermittler" sein. In jeder Zuwendung zum Menschen geschehe etwas Sakramental-Priesterliches.
Der Vikariatsrat ist Beratungsgremium des Bischofsvikares. Dazu gehören 21 gewählte Dekanatsvertreterinnen und Vertreter, amtliche und ernannte Mitglieder und zwei Vertreter der Dechanten. Die Funktionsperiode endet im März, dann wird der Vikariatsrat neu gewählt und konstituiert.