"Und ich frage mich: Bin ich ein Gelegenheitschrist, oder bin ich immer Christ? Die Kultur des Provisorischen, des Relativen dringt auch in die Art, den Glauben zu leben, ein", so Papst Franziskus.
"Und ich frage mich: Bin ich ein Gelegenheitschrist, oder bin ich immer Christ? Die Kultur des Provisorischen, des Relativen dringt auch in die Art, den Glauben zu leben, ein", so Papst Franziskus.
Über 100.000 Menschen haben am Sonntag, 13. Oktober 2013, an einer Papstmesse aus Anlass der "Marianischen Tage" auf dem Petersplatz teilgenommen.
In Gegenwart der Statue der Muttergottes von Fatima, die eigens aus Portugal nach Rom geflogen worden war, erinnerte Franziskus daran, dass Glaube in der Fähigkeit bestehe, sich überraschen zu lassen. Dies fordere Beständigkeit in den eigenen Entscheidungen, wie zum Beispiel in der Ehe und dränge zur Dankbarkeit. Die Messe fand im Rahmen der Veranstaltungen zum Jahr des Glaubens statt. Die Predigt von Papst Franziskus war in drei Punkte gegliedert.
"Es ist das Erstaunen zu sehen, dass Gott, um Mensch zu werden, ausgerechnet sie erwählt hat, ein einfaches Mädchen aus Nazareth, das nicht in den Palästen der Macht und des Reichtums wohnt, das keine außerordentlichen Heldentaten vollbracht hat, das aber offen ist für Gott und fähig, ihm zu vertrauen, auch wenn sie nicht alles versteht. …Gott überrascht uns immer, bricht unsere festen Vorstellungen auf, versetzt uns in Krise und sagt uns: Vertrau’ auf mich, hab’ keine Angst, lass dich überraschen, gehe aus dir selbst heraus und folge mir!"
"Denken wir daran, wie oft wir uns für etwas begeistert haben, für eine Initiative, für einen Einsatz, aber dann, angesichts der ersten Probleme, haben wir das Handtuch geworfen. Und das geschieht leider auch in den grundlegenden Entscheidungen, wie der der Ehe."
"Und ich frage mich: Bin ich ein Gelegenheitschrist, oder bin ich immer Christ? Die Kultur des Provisorischen, des Relativen dringt auch in die Art, den Glauben zu leben, ein. Gott erwartet von uns, dass wir ihm treu sind, jeden Tag, in den alltäglichen Handlungen, und er fügt hinzu, dass er, sogar wenn wir ihm manchmal nicht treu sind, immer treu ist und in seiner Barmherzigkeit nicht müde wird, uns die Hand zu reichen, um uns wieder aufzurichten, uns zu ermutigen, den Weg wieder aufzunehmen, zu ihm zurückzukehren und ihm unsere Schwachheit einzugestehen, damit er uns seine Kraft schenkt."
"Dank sagen ist so einfach und doch so schwer! Wie oft sagen wir einander Dank in der Familie? Es ist eines der Schlüsselworte unserer Existenz. 'Bitte', 'Entschuldige', 'Danke': Wenn in einer Familie diese drei Worte gesagt werden, dann geht es mit ihr weiter. 'Bitte', 'Entschuldige', 'Danke'. Wie oft sagen wir 'Danke' in der Familie? Wie oft sagen wir Dank dem, der uns hilft, uns nahe ist, uns im Leben begleitet? Oft nehmen wir alles selbstverständlich! Und das geschieht auch Gott gegenüber. Es ist leicht zu Gott zu gehen und ihn um etwas zu bitten. Aber ihm zu danken: Darauf komm’ ich nicht!"
Am Ende der Messe weihte der Papst der Muttergottes von Fatima die Sorgen und Nöte der Menschen. "Lehre uns deine Liebe für die Kleinen, die Armen, die Ausgeschlossenen, die Leidenden, für die Sünder und die Verirrten", sagte er. Die Figur der "Madonna von Fatima" kehrte am Sonntag per Flugzeug zurück nach Portugal.
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