Eine Kürzung von Sozialleistungen bei gleichzeitiger Bereitschaft, "Milliarden Euro für die Rettung der Kärntner Pleitebank" zur Verfügung zu stellen, wäre untragbar, so Caritasdirektor Landau.
Eine Kürzung von Sozialleistungen bei gleichzeitiger Bereitschaft, "Milliarden Euro für die Rettung der Kärntner Pleitebank" zur Verfügung zu stellen, wäre untragbar, so Caritasdirektor Landau.
"Tag der Armutsbekämpfung": Wiener Caritas fordert Erhöhung der Mindestsicherung für Kinder, Novellierung des Mietrechts und Stärkung des Sozialstaates.
Die künftige Bundesregierung muss die Armutsbekämpfung an die Spitze der politischen Agenda stellen. Das forderte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau am Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut am Donnerstag, 17. Oktober 2013. Konkret forderte er gegenüber der Austria Presseagentur (APA) eine Erhöhung der Mindestsicherung für Kinder, die Novellierung des Mietrechts und die Stärkung des Sozialstaats als dringliche Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.
Angesichts von einer Million Menschen, die in Österreich armutsgefährdet seien, sowie von 431.000 von manifester Armut Betroffener sei Armut ein "Stück Realität" in Österreich. Die Gesellschaft könne sich einen "politischen Stillstand im Bereich der Armutsbekämpfung nicht leisten", mahnte der Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.
Die Politik müsse vor allem jungen Menschen im Kampf gegen Arbeitslosigkeit helfen und konkrete Maßnahmen gegen die Wohnungsnot setzen. Dazu gehöre die Novellierung des Mietrechtsgesetzes, um Transparenz und Fairness in das Problemfeld überteuerter Mieten und undurchschaubarer Zuschläge zu bekommen. Die Caritas fordert außerdem ein Gegensteuern beim Rückgang des sozialen Wohnbaus und die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung.
Gerade angesichts von internationaler Wirtschafts- und Finanzkrise dürfe der Sozialstaat in Österreich nicht geschwächt werden. Dieser habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Auswirkungen der Krise auf die Menschen im Vergleich zu anderen Ländern abgefedert werden konnten, so Landau. Eine Kürzung von Sozialleistungen bei gleichzeitiger Bereitschaft, "Milliarden Euro für die Rettung der Kärntner Pleitebank" zur Verfügung zu stellen, wäre untragbar. Dass im sensiblen Sozialbereich auch kleinere Einsparungen "großen Schaden anrichten" können, zeige der Pflegeregress in der Steiermark.