"Beim Thema Obdachlosigkeit müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen", so Caritasdirektor Michael Landau.
"Beim Thema Obdachlosigkeit müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen", so Caritasdirektor Michael Landau.
Caritas begrüßt angekündigten Runden Tisch zum Thema - "Niemand wünscht sich Zeltstädte, aber kein Obdachloser soll sich im Gebüsch verstecken müssen".
Die Ankündigung seitens der Stadt Wien, anlässlich des Winterpaketes kommende Woche einen Runden Tisch zum Thema Obdachlosigkeit einzuberufen, hat der Wiener Caritasdirektor Michael Landau begrüßt. "Beim Thema Obdachlosigkeit müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen."
Es sei das gemeinsame Ziel der Stadt, des Fonds Soziales Wien (FSW) und auch von NGOs wie der Caritas, dass kein Mensch unversorgt auf der Straße stehen muss. Landau betonte in einer Aussendung am Mittwoch, 23. Oktober 2013: "Niemand wünscht sich im Jahr 2013 Zeltstädte in Parkanlagen. Gleichzeitig wünscht sich auch niemand, dass sich obdachlose Menschen aus Angst, vertrieben zu werden, im Gebüsch verstecken müssen."
Mit Blick auf die vorwöchige Vertreibung Obdachloser aus dem Wiener Stadtpark erklärte Landau, dass damit kein einziges Problem gelöst werde: "Die Kampierverordnung, auf deren rechtlicher Basis die Polizei derzeit obdachlose Menschen aus dem Stadtpark vertreibt, ist in dieser Form menschlich nicht nachvollziehbar." Eine Kampierverordnung, die Obdachlosigkeit de facto verbietet, müsse geändert werden, forderte der Caritasdirektor. Geschaffen sei sie 1985 worden, damit jugendliche Touristen in Jugendherbergen schlafen. Wenn die Polizei diese Verordnung so wie jüngst im Stadtpark anwende, "werden Arme bekämpft, nicht die Armut", so Landau weiter.
Die Planungen von FSW, Caritas und anderen Organisationen für den nahen Winter liefen seit Monaten, um jedem Obdachlosen einen warmen Schlafplatz bieten zu können. Die Caritas wisse aus ihrer täglichen Arbeit: Armut und Obdachlosigkeit gibt es an 365 Tagen im Jahr. Für Landau heiße das, dass auch 365 Tage im Jahr entsprechende spezifische Angebote benötigt werden.
Akute Obdachlosigkeit werde es immer wieder geben, so Landau. Manche Betroffene seien psychisch krank, könnten Hilfe aufgrund schlechter Erfahrungen nicht annehmen - auch deshalb, weil sie sich dann eingestehen müssten, in welch prekärer Lage sie sich befinden. Deshalb sei etwa die aufsuchende Sozialarbeit der "Gruft"-Mitarbeiter so wichtig, wies Landau hin.