Jede künftige Regierung wird sich nicht zuletzt daran messen lassen müssen, ob es ihr gelingt, die Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen, so die Caritas.
Jede künftige Regierung wird sich nicht zuletzt daran messen lassen müssen, ob es ihr gelingt, die Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen, so die Caritas.
Start der Caritas-Inlandskampagne: Caritas-Präsident fordert "Gesamtprogramm" aus Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik und gezielten Förderungen.
Jede künftige Regierung wird sich nicht zuletzt daran messen lassen müssen, ob es ihr gelingt, die Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen: Das unterstrich Caritas-Präsident Franz Küberl am Montag, 28. Oktober 2013. Laut EU-SILC-Statistik ("Community Statistics on Income and Living Conditions") sei rund ein Viertel aller Familien in Österreich armutsgefährdet. In absoluten Zahlen bedeute das: 268.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren sind in Österreich von Armut bedroht. Bedenke man, dass die Familie "der unverzichtbare Grundbaustein unserer Gesellschaft" sei, so sei eine künftige Regierung gefordert, dieses Problem mit einem "Gesamtprogramm" zu bekämpfen. "Denn wir können es uns gar nicht leisten, auch nur ein Kind zurück zu lassen", so Küberl.
Notwendig sei eine Veränderung der Rahmenbedingungen - dazu zähle etwa die Schaffung familienfreundlicher Arbeitsplätze insbesondere im Teilzeitarbeitsbereich auch für Väter, eine "Neubewertung von Familienarbeit" u.a. durch eine Anrechenbarkeit beim Wiedereinstieg ins Berufsleben, eine verstärkte Investition in die Kindergärten sowie die Schaffung von "Early Excellence Centers" - d.h. Eltern-Kind-Bildungszentren. Zugleich plädierte Küberl für "starke Verhandlungen mit den Bundesländern", damit die Jugendwohlfahrt "auch präventiv tätig werden" könne. Schließlich gelte, dass "je früher, je schutzloser und je länger Kinder einer Armutssituation ausgesetzt sind, desto rasanter fährt der Fahrstuhl nach unten".
Küberl äußerte sich im Rahmen des Starts der heurigen Caritas-Inlandskampagne, die am Montag beginnt. Schwerpunkt der Kampagne sind heuer in Not geratene Familien in Österreich. Bereits gestartet ist im Rahmen dieser Kampagne die Aktion "Aufrunden, bitte". In Filialen der Supermarktketten "Billa", "Merkur", "Penny", "Bipa" und "Sutterlüty" können Kunden dabei auf die nächsten 10 Cent ihres Einkaufs aufrunden und diesen Betrag somit für Menschen in Not spenden.
Unterstützt wird von der Caritas außerdem ein Neun-Punkte-Katalog, in dem 15 gemeinnützige Organisationen in Österreich ihre Positionen und Forderungen an die künftige Regierung formuliert haben. Im Kern zielt der Katalog darauf ab, dass eine künftige Regierung das in den Organisationen - darunter neben der Caritas auch die Diakonie, Amnesty International, Licht für die Welt u.a. - gebundene zivilgesellschaftliche Potenzial besser nutzen soll, heißt es in einer Aussendung der NGO-Plattform nach der Präsentation der Forderungen am Montag.
Zugleich erhoffe man sich eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit der NGOs, heißt es in der Aussendung. Dazu gehöre die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit, etwa durch die Schaffung eines neuen Stiftungsrechtes, das die Förderung gemeinnütziger Arbeit in den Mittelpunkt stellen solle. Derzeit seien nur fünf Prozent aller Privatstiftungen in Österreich gemeinnützig. Weitere Forderungen der NGOs sind u.a. ein Ausbau der Demokratie-, Anti-Rassismus-, Zivilcourage- und Menschenrechts-Bildung, eine Erhöhung der Transparenz und eine Aufhebung des Amtsgeheimnisses, eine Stärkung des freiwilligen sozialen Jahres sowie ein Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit.
Mit Ihrer Spende schenken Sie einer notleidenden Familie in Österreich konkrete Hilfe.
Caritas-Spendenkonto:
PSK 7.700.004
BLZ 60.000
BIC: OPSKATWW
BIC: AT 926 0000
Kennwort: Inlandshilfe
Weitere Informationen zum "aufrunden" im Supermarkt finden Sie auf www.aufrunden.at.