"Auch die Wiener Familien wollen am Semmering günstiger Skifahren, niederösterreichische Familien gerne günstiger die Wiener Museen besuchen", sagt die Vorsitzende des Wiener Familienverbandes, Mechtild Lang.
"Auch die Wiener Familien wollen am Semmering günstiger Skifahren, niederösterreichische Familien gerne günstiger die Wiener Museen besuchen", sagt die Vorsitzende des Wiener Familienverbandes, Mechtild Lang.
Die Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes der Erzdiözese Wien erbrachte Annäherung zwischen SP-Wien und VP-Niederösterreich.
In Wien soll Familienpolitik zukünftig einen höheren Stellenwert bekommen. Über eine Annäherung zwischen Wien und Niederösterreich, SPÖ und ÖVP, berichtete der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien im Anschluss an seine Jahreshauptversammlung, die Vertreter verschiedener Parteien und Interessensvertreter unter dem Titel "Politik und Kirche: Was leisten sie für die Familien?" an einen Tisch brachte. In Aussicht gestellt wurde dabei ein eigener Wiener Familienstadtrat sowie ein Familienpass nach niederösterreichischem Vorbild auch für Wien.
Der bei der Veranstaltung anwesende SPÖ-Gemeinderat Heinz Vettermann, Vorsitzender des Bildungsausschusses des Wiener Gemeinderates, erklärte sich zur Bundesländer übergreifenden Zusammenarbeit zugunsten eines Familienpasses bereit und schloss auch eine Kooperation mit "WienXtra-jugendinfo", der Infostelle für junge Leute und für das Wiener Ferienspiel, nicht aus.
Dies hatte ÖVP-NÖ-Landtagsabgeordneter Lukas Mandl angeboten und den NÖ-Familienpass, der günstigere Versicherungs-, Einkaufs- und Reisemöglichkeiten für Familien bringt, als vorbildhaft bezeichnet. Niederösterreich sei das familienfreundlichste Bundesland und wolle es auch bleiben.
Die Vorsitzende des Familienverbandes, Mechtild Lang, forderte in diesem Zusammenhang Vergünstigungen auch für Wiener Familien: "Auch die Wiener Familien wollen am Semmering günstiger Skifahren, niederösterreichische Familien gerne günstiger die Wiener Museen besuchen."
Bischofsvikar Dariusz Schutzki, Bischofsvikar für Wien-Stadt, erklärte, sich für die Wieder-Installierung eines Familienbeauftragten in der Erzdiözese Wien einsetzen zu wollen, damit die Familienpastoral in den Pfarren wieder mehr Unterstützung erhalte. Familien brauchten auch mehr politische Unterstützung. Zudem sei in der Lebensschutzfrage viel zu tun; jeglicher Angriff auf das Leben - am Lebensanfang wie am Lebensende - sei entschieden abzulehnen.
Konsens gab es zur Forderung des Familienverbandes nach einer Wertsicherung der Familienleistungen. Zwar seien ihm die Sachleistungen vorrangiges Anliegen, jedoch sei es ihm "lieber, die Familienbeihilfen anzuheben statt alles für die Bankenrettung auszugeben", erklärte Vettermann. Mandl forderte eine Steuerreform, die vor allem den Familien zugutekommt: "Denn derzeit kann eine durchschnittlich große Familie nicht von einem durchschnittlichen Einkommen leben."
Einig war man sich auch bei der vom Familienverband geforderten größeren Unterstützung für das Theater der Jugend. Vettermann und Mandl versprachen, das Thema "mitzunehmen". Wenn sich Wien bis jetzt noch nicht bereit erklärt habe, für die nächsten drei Jahre 150.000 Euro mehr in Kinder- und Jugendkultur zu investieren, während der Bund seine Subventionszusage für die nächsten drei Jahre bereits um 50.000 Euro jährlich erhöht hat, dann klinge die Summe "nicht unüberwindlich". Mandl wiederum versprach, sich angesichts von 12.000 Abonnements aus Niederösterreich für eine Unterstützung einzusetzen.