Umwelt-Preisverleihung an die Pfarre Großriedenthal und die Pfarre und Franziskanerkloster Maria Enzersdorf in St. Pölten.
Umwelt-Preisverleihung an die Pfarre Großriedenthal und die Pfarre und Franziskanerkloster Maria Enzersdorf in St. Pölten.
Niederösterreichs Pfarren passen auf die Schöpfung auf – und das mit Riesenengagement.
Zum 4. Mal wurde der Umweltpreis durch das Land Niederösterreich und die Diözesen St. Pölten und Wien bei einem Festakt im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten verliehen. Bischof Klaus Küng, Landtagspräsident Johann Heuras und Armin Haiderer, Präsident der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, überreichten die Preise auch an die Pfarre Großriedenthal und an die Pfarre und Franziskanerkloster Maria Enzersdorf, die Teil der Erzdiözese Wien sind.
Diözesanbischof Küng betonte, dass in den Pfarren die Bedeutung des Umweltschutzes in den letzten zwei, drei Jahrzehnten stark gestiegen sei und sich viele Christen auch für Nachhaltigkeit einsetzen. Zeichen wie der Umweltpreis könnten verändern und seien ein Weckmechanismus für Schöpfungsverantwortung. Denn die Erde gehöre niemandem allein, jeder habe Verantwortung und es sei auch ein Blick auf die nächste Generation nötig.
Ausgezeichnet wurde unter anderem die Pfarre Großriedenthal. Sie ist eine kleine Pfarre im Weinviertel mit rund 600 Katholiken, die großes bewirkt und leistet.
Beim Pfarrfest wird seit je her Einweggeschirr vermieden und im Laufe der Zeit ist genug eigenes Geschirr angeschafft worden bzw. die Vereine und Gruppierungen des Ortes helfen einander aus. Weiters wird bei den Pfarrfesten auf Regionalität großen Wert gelegt. Was nicht selber im Ort da ist oder produziert wird, das wird beim Kaufhaus im Ort gekauft, mit dem eine gute Zusammenarbeit besteht (z.B. Rücknahme originalverpackter Ware). Fair trade ist für die Pfarre selbstverständlich – die Pfarre hat auch maßgeblich mitgewirkt, dass die Gemeinde eine Fair trade Gemeinde wird.
Auch dem Thema Energie hat sich die Pfarre angenommen: Zwei Ölheizungen sind stillgelegt und eine Hackschnitzelheizung ist angeschafft worden. Der Pfarre und da speziell der katholischen Frauenbewegung und des katholischen Bildungswerk ist es ein großes Anliegen: Umweltbewusstsein zu fördern.
Den Brüder des heiligen Franz von Assisi ist der sensible Umgang mit der Schöpfung ein besonderes Anliegen. Aus diesem Grund versuchen sie im Kloster in Maria Enzersdorf und in der von ihnen betreuten Pfarre konkrete Schritte im Sinne der Schöpfungsverantwortung zu setzen.
In den letzten Jahren wurden zum Beispiel die Räumlichkeiten in Pfarre und Kloster wärme-isoliert, Wasser aus dem eigenen Klosterbrunnen wird zur Bewässerung des Gartens, zum Waschen, für die WC-Anlagen und die Duschen verwendet. Eine PC-gesteuerte Raumtemperaturregelgung sorgt in Pfarre und Kloster dafür, dass die Räume nur dann beheizt werden, wenn diese auch benützt werden. Die Installation einer Solaranlage für die Warmwassererzeugung und einer Photovoltaikanlage liegt bereits Jahre zurück. In wenigen Wochen erweitern Sie die Photovoltaikanlage.
Seit August 2013 haben Sie ein besonderes Zeichen im Sinne der Schöpfungsverantwortung gesetzt. Für Pfarre und Kloster wurde ein Elektroauto angeschafft. Damit ist es möglich, auch in der Seelsorge (Tauf-, Brautgespräche, Krankenbesuche, Einkäufe,…) umweltfreundlich unterwegs zu sein. Wann immer es das Wetter erlaubt, sind die Franziskaner mit dem E-Bike unterwegs und wenn es regnet oder größere Transporte (z.B. Einkäufe) notwendig sind, wird dies mit dem E-Mobil erledigt.
Der NÖ-Landtagspräsident Johann Heuras erklärte, man habe die Pfarren und die Kirche bei den Anstrengungen des Landes mit an Bord geholt, weil die Menschen in sie Vertrauen hätten. Die Pfarren seien wichtige Partner zur Erreichung der niederösterreichischen Umweltziele. Heuras nannte etwa die Bereiche des bewussteren Umgangs mit Lebensmitteln oder die sinnvolle Nutzung von Energie.