"Je früher wir bei Bildung ansetzen, desto höher sind die Chancen auf Integration in unserer Gesellschaft", betonte Floridus Kaiser, Geschäftsführer des Jugendhilfswerkes.
"Je früher wir bei Bildung ansetzen, desto höher sind die Chancen auf Integration in unserer Gesellschaft", betonte Floridus Kaiser, Geschäftsführer des Jugendhilfswerkes.
"Don Bosco Flüchtlingswerk" mahnt Ausweitung der angekündigten Ausbildungsverpflichtung ein.
Das "Don Bosco Flüchtlingswerk" fordert, dass die von der Regierung angekündigte ausgeweitete Ausbildungsverpflichtung für Jugendliche bis 18 Jahren auch auf junge Asylwerber ausgedehnt wird.
Derzeit seien jugendliche Flüchtlinge, die kein positives abgeschlossenes Asylverfahren oder subsidiären Schutz in Österreich erhalten haben, von der staatlichen Ausbildungsgarantie ausgeschlossen, erinnerte der Geschäftsführer des Jugendhilfswerkes, Floridus Kaiser, am Freitag, 17. Jänner 2014. Man hoffe nun darauf, dass das neue Versprechen der Regierung "im Sinne der verfassungsrechtlichen Verankerung der Kinderrechte auch für jugendliche Flüchtlinge gilt", so das von den Salesianer Don Boscos, Don Bosco Schwestern und "Jugend Eine Welt" getragene Hilfswerk, das sich für unbegleitete junge Flüchtlinge in Österreich einsetzt.
Die nach der Regierungsklausur in dieser Woche angekündigte Ausbildungsverpflichtung soll im Jahr 2016 in Kraft treten. Sie sieht vor, dass Jugendliche bis 18 Jahren entweder in einer Schule, einer Lehre oder einer überbetrieblichen Werkstätte ausgebildet werden.
"Je früher wir bei Bildung ansetzen, desto höher sind die Chancen auf Integration in unserer Gesellschaft", betonte Kaiser. Um die Ausbildungsverpflichtung umsetzen zu können, müssten die entsprechenden staatlichen Stellen für ein entsprechendes Angebot unterschiedlicher Ausbildungen sorgen. Das Don-Bosco-Flüchtlingswerkes sei in diesem Zusammenhang bereit, die Regierung bei dem Vorhaben mit überbetrieblichen integrativen Lehrwerkstätten, Ausbildungsassistenz und Jobcoaching in Zusammenarbeit mit Ordensgemeinschaften zu unterstützen, hieß es in der Aussendung weiter.
Das Flüchtlingswerk kritisierte außerdem den Umgang der Regierung mit dem Thema "Asyl". Dieses sei bei der Regierungsklausur "offensichtlich nicht diskutiert" worden. Auch die notwendige Erhöhung der Tagsätze für sozialpädagogische Einrichtungen zur Betreuung unbegleiteter minderjährige Flüchtlinge sei kein Thema gewesen. "Die Schere zwischen dem zu erbringenden Aufwand unter der Kontrolle der Jugendwohlfahrt und dem bezahlten Tagsatz nach der Grundversorgung wird jährlich größer", kritisierte Kaiser. Daran würde auch die erstmalige Erhöhung von zwei Euro seit zehn Jahren nichts ändern.
Enttäuscht wurde auch die Hoffnung des Hilfswerks, dass die Regierung Maßnahmen setzt, um alle Jugendlichen aus den Gefängnissen zu holen. "Wir zerstören die Zukunft der Jugendlichen durch Gewalt, sexuellen Missbrauch und das Vorenthalten von Bildung, wenn wir sie in Zellen stecken", betonte Kaiser. Gefängnisse seien für Jugendliche "zu gefährlich".
Don Bosco Flüchtlingswerk Austria
Futterknechtgasse 35
1230 Wien
Austria
E-Mail: fluechtlingswerk@donbosco.at