Bis Ende 2014 wird die Zahl der bisher 2,5 Millionen ins Ausland geflohene Syrer laut UNO auf 4,1 Millionen ansteigen.
Bis Ende 2014 wird die Zahl der bisher 2,5 Millionen ins Ausland geflohene Syrer laut UNO auf 4,1 Millionen ansteigen.
Caritas-Präsident Landau: "Größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit".
In Syrien spielt sich derzeit laut Caritas-Präsident Michael Landau die "größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit" ab. Über acht Millionen Syrer - die Hälfte davon Kinder - habe der seit nun schon drei Jahre wütende Bürgerkrieg bereits zur Flucht gezwungen. Bis Ende 2014 werde die Zahl der bisher 2,5 Millionen ins Ausland geflohene Syrer laut UNO auf 4,1 Millionen ansteigen. Rund 13,4 Millionen Menschen wären dann innerhalb und außerhalb Syriens auf der Flucht. Angesichts dieser Katastrophe forderte Landau dazu auf, die aktuelle ORF-Aktion "Nachbar in Not" für Kinder in Syrien zu unterstützen.
Auch wenn diese Zahlen die Lage aussichtslos erscheinen lassen, "sind wir dringend gefordert, den Kindern und Frauen in Not zu helfen", so Landau. In die Pflicht nahm der Caritas-Präsident auch die österreichische Regierung. Wenn jetzt die Hilfsorganisationen - unter andern die Caritas und das evangelische Hilfswerk Diakonie - unter dem Dach von "Nachbar in" Not zusammenstehen, dann müsse auch die Regierung ihren Beitrag leisten.
Drei Jahre Syrienkrieg bedeute vor allem Leid und Not für Millionen von Menschen. "Vertrieben, auf der Flucht und völlig mittellos. Eine ganze Generation von Flüchtlingskindern wächst heran, ohne Eltern, ohne Heimat, ohne Perspektive", beschrieb der Generalsekretär der Caritas-Auslandshilfe, Christoph Schweifer, die Lage vor Ort. Viele syrische Kinder würden nichts anders als Krieg kennen. Millionen seien traumatisiert und bräuchten psychologische Hilfe, ergänzte Landau.
Die Caritas hat seit Ausbruch des Konflikts im März 2011 insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro für Nothilfe für Syrien-Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Damit werden über 50.000 Menschen, rund die Hälfte davon Kinder, mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken, Matratzen und Winterkleidung sowie medizinischer Hilfe unterstützt. Mit 30 Euro könne ein Kind ein Monat lang mit Lebensmittel, Hygieneartikeln und medizinischer Betreuung versorgt werden, weist die Hilfsorganisation hin.
Zur Hilfe für Syrien rief auch das evangelische Hilfswerk Diakonie am Donnerstag in einer Aussendung auf. Der Bürgerkrieg treffe vor allem Familien mit Kindern besonders hart, denn die meisten hätten ihre Reserven bereits aufgebraucht, betonte Dagmar Lassmann, Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe in Österreich. Drei Millionen Kinder hätten keinen Zugang mehr zu Schulen. Jedes zehnte Kind habe bisher aus der Heimat in eines der Nachbarländer fliehen müssen.
Unisono mit Landau appellierte auch Diakonie-Direktor Michael Chalupka an die österreichische Regierung: "Wenn die Katastrophenhilfe- und die Flüchtlingshilfeorganisationen gemeinsam mit 'Nachbar in Not' in Österreich und gemeinsam mit ECRE in ganz Europa aktiv werden, so wünschen wir uns, dass auch die österreichische Regierung ihren Beitrag leistet." Es gehe um die Unterstützung der Hilfe vor Ort und um die Aufnahme von mehr Flüchtlingen als bisher in Österreich, betonte Chalupka.
NACHBAR IN NOT – Flüchtlingshilfe Syrien
Kontonummer: 400 400 440 00
BLZ: 20 111 (Erste Bank)
IBAN: AT05 20111 40040044000
BIC: GIBAATWWXXX
Web: www.nachbarinnot.at
Infos zur Caritashilfe: www.duhilfst.at
Caritas-Konto: IBAN AT92 6000 0000 0770 7004
Kennwort: "Flüchtligsdrama Syrien"
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