Das Rumänienteam der Pfarre Schwechat bei der Preisverleihung zum Florian Kuntner Preis 2014.
Das Rumänienteam der Pfarre Schwechat bei der Preisverleihung zum Florian Kuntner Preis 2014.
Pfarre Schwechat ist Florian Kuntner Preisträger. Jury-Vorsitzende Peters: "… vorbildliches Engagement für eine gerechtere Welt".
"Ich freue mich, dass das langjährige, engagierte Wirken von Maria Fohringer und ihrem Team auch auf diese Weise Anerkennung bekommt", erzählt Pfarrer Gerald Gump: "Ich war selbst wiederholte Male auf Projektbesuch in Bukarest: Es ist ganz einfach tolle Arbeit, die dort geschieht; auf vielfältige Weise kann damit den uns dort anvertrauten Kindern & Jugendlichen geholfen werden."
Christine Peters, die Vorsitzende der Jury, erzählt im Zuge der Preisverleihung: "Gelungene Beziehungen waren für Bischof Florian das wichtigste. Es ist großartig zu erleben, mit welch großem Engagement all unsere Preisträger dies in ihren je eigenen Bereichen leben."
Jährlich finanziert die Pfarre Schwechat mit verschiedenen Aktionen und Aktivitäten € 33.000,- als Fix-Beitrag (der immer wieder noch durch Einzelaktionen anlassbezogen erhöht wird), sodass durch die Jahre weit über eine halbe Million Euro an Unterstützungsgeldern seitens der Pfarrgemeinde geflossen sind.
"Zentral sind unsere persönlichen Kontakte", erzählt Projektleiterin Maria Fohringer, die mehrmals im Jahr, meist in Begleitung anderer Rumänien-Team-Mitglieder das Haus besucht, die laufenden Fragen mit dem Betreuer-Team aus dem Orden der Maristen bespricht und persönlichen Kontakt zu den Erziehern und vor allem auch den Kindern und Jugendlichen hält. "Es ist schon Tradition, dass zwei bis drei der Maristen-Brüder einmal im Jahr unsere Pfarre besuchen, unser Oktoberfest mit uns feiern, sowie pfarrliches Leben und soziales Tun in Österreich kennen lernen – denn: Die persönlichen Kontakte, sowie die gemeinsame Verbundenheit in unserem christlichen Glauben sind uns hier das Wesentliche."
Die konkrete Arbeit in Bukarest ist vielfältig – im größeren Verbund von vier Häusern ist die erste Stiege das "Schwechathaus".
"Zwölf Kinder wohnen bei uns, werden liebevoll von unserem Erzieherinnen-Team betreut und versorgt. Alle unsere Kinder haben eine eigene Geschichte und fast alle sind traumatisiert", bereichtet Maria Fohringer: "Deshalb haben alle eine Psychotherapie. Hier arbeitet eine sehr kompetente Psychotherapeutin. Viele unserer Kinder wurden schon als Baby verlassen, die Mütter sind einfach aus dem Spital verschwunden, andere Eltern sind ins Ausland gegangen und haben die Kinder zurückgelassen. Einige Eltern sind arbeitslos geworden und konnten dann ihre Wohnung nicht mehr finanzieren, was zur Folge hatte, dass die ganze Familie auf der Straße stand. Für die Kinder begann in all diesen Fällen oft eine schreckliche Odyssee von einem Kinderheim oder einer Pflegefamilie zur andern. Oft war dann auch noch Missbrauch im Spiel. Ein langer Weg bis sie hier im Zentrum landeten, wo sie zum ersten Mal so was wie Geborgenheit erlebten. Wenn man sie oberflächlich beobachtet scheinen sie alle glückliche Kinder zu sein, doch sie haben, so jung sie sind, viel von ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten", berichtet Maria Fohringer.
"Es ist schön, dass im Laufe der Jahre aus unseren Partnern richtige Freunde geworden sind", erzählt die Projektleiterin weiter. "Wir sind dankbar für diese Erfahrungen. Und: Auch für unsere anderen Pfarrangehörigen weit über das 'Rumänien-Team' hinaus hat das Auswirkungen: Sie erleben, dass unser Projekt auch nach so vielen Jahren nach wie vor lebt!"
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