Tag der Familie am 15. Mai.
Tag der Familie am 15. Mai.
Familien-Bischof Küngs "Klares Nein" zur "Homo-Adoption", "hat nichts mit Diskriminierung von sexuellen Identitäten zu tun, sondern schlichtweg mit dem Kindeswohl."
Auch Pastoraltheologe Zulehner: "Im Zweifel Nein" zur Adoption durch homosexuelle Paare.
Das klare Nein der katholischen Kirche zur sogenannten "Homo-Adoption" hat der österreichische "Familienbischof" Klaus Küng bekräftigt. In einer Wortmeldung zum internationalen Tag der Familie am 15. Mai sprach Küng am Mittwoch hinsichtlich der aktuellen Debatte um Adoptionen durch homosexuelle Paare von "besorgniserregenden Entwicklungen" rund um das Thema Familie.
Die Ablehnung von "Homo-Adoptionen" habe "nichts mit Diskriminierung von sexuellen Identitäten zu tun, sondern schlichtweg mit dem Kindeswohl", betonte der St. Pöltner Bischof, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für das Referat Ehe und Familie zuständig ist. "Wer einem Kind das Recht auf Vater und Mutter - und zwar seine eigenen - bewusst vorenthält, der diskriminiert dieses Kind."
Küng appellierte an alle Parteien, auch angesichts massivem medialen Drucks hier eine klare Linie zu ziehen. Zugleich betonte der Bischof die Bedeutung der natürlichen Familie als Grundlage der Gesellschaft. Es sei wichtig für jeden Menschen, Familie auf Basis der Ehe zwischen Mann und Frau mit Kindern zu erfahren. Deswegen verdiene die so verstandene Ehe auch den besonderen Schutz des Staates.
Der internationale Tag der Familie wird seit einer Resolution der UN-Generalversammlung im Jahre 1993 jährlich am 15. Mai begangen.
Diskussionsbedarf, "noch mehr aber ein gediegener Forschungsbedarf" zeigt sich laut dem Wiener Theologen Paul Zulehner im Blick auf die "höchst kontroversen" Umfrageergebnisse zur Frage der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare, aber auch durch die Hinweise auf uneindeutige Studien zum Thema. Es sei "derzeit noch nicht klar, wie sich Kinder ohne Vater und Mutter, dafür mit zwei Vätern oder zwei Müttern entwickeln. Dazu braucht es verlässliche Langzeitstudien in unserem Land", schrieb Zulehner am Mittwoch in seinem Blog.
Er warnte vor einem "nicht seriösen", "hastigen und durchschaubaren Populismus auf dem Rücken von Kindern". Die Politik brauche "in einer derart folgenreichen Frage, bei der es um das Wohl von Kindern geht", Besonnenheit, Augenmaß und auch Zeit.
Der Wiener Religions- und Werteforscher argumentierte mit einer Parallele aus der Ökologie. Als vor geraumer Zeit zur Debatte stand, ob bestimmte Pestizide den Bienen schaden, habe das richtige Argument gelautet: Man müsse zuwarten, bis erwiesen ist, ob und in welchem Ausmaß sie wirklich schaden. Der damalige Umweltminister Nikolaus Berlakovich wollte diese Pestizide dennoch zulassen und verlor in der Folge sein Amt. "Wer tritt zurück, wenn dieselbe 'ökologische' Logik auf das Kindeswohl angewendet wird?", fragte Zulehner. Man könne bei Bienen nicht restriktiver sein als bei Kindern.
"Solange Zweifel bestehen, ob der Lebensraum von gleichgeschlechtlich Liebenden wirklich der optimale, auch psychosexuell angemessene Gedeihraum für Kinder ist", muss laut Zulehner gelten: Im Zweifel für das Nein.
Argumente wie "Ich kenne ein gleichgeschlechtliches Paar, dessen Kinder gut gedeihen" oder "auch in heterosexuellen Paaren oder Kinderheimen haben es Kinder nicht gut" hält der Wissenschaftler für nicht stichhältig. "Denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und dass es schlechte Autofahrer gibt, spricht noch nicht gegen das Autofahren."
Zulehner erinnerte an eine breite Online-Umfrage des "Zukunftsforums der Katholischen Kirche", in der die durchaus nicht nur dem innerkirchlichen Milieu angehörigen Befragten auch nach der Begründung gefragt wurden, ob sie für oder gegen eine "Homo-Adoption" sind. Das zentrale Pro-Argument: Liebe hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Dem halten die Gegner gegenüber: Ein Kind braucht für sein gutes Gedeihen Mutter und Vater - was auch von "Natur" aus so vorgesehen sei.
Befürworter und Ablehnende dieser Form der Adoption halten sich laut der Umfrage übrigens die Waage: 41 Prozent sagen Ja, 43 Prozent Nein, 11 Prozent sind unentschlossen, so der mit der Umfrage betraute Zulehner.