Der Kardinal, Dechant Beranek und Pfarrgemeinderäte aus Stockerau mit dem neuen Kirchenführern.
Der Kardinal, Dechant Beranek und Pfarrgemeinderäte aus Stockerau mit dem neuen Kirchenführern.
Kardinal Christoph Schönborn kam zu „1.000 Jahre Pfarre“ nach Stockerau.
„Mich berührt es, dass Menschen durch 1.000 Jahre hindurch an diesem Ort ihren Glauben gelebt haben. Oft in einer Weise, die uns heute recht fremd erscheint", betont der Pfarrer von Stockerau, Dechant Markus Beranek: „Und doch ist durch die Jahrhunderte hindurch der rote Faden der Botschaft Jesu weitergesponnen worden." „Glaube ist Bewegung, Veränderung und Aufbruch", sagt Beranek.
Glaube bleibe „nur lebendig, wenn er in jeder Zeit neu ins Leben übersetzt wird, jedes starre Festhalten an dem ,Was schon immer so war' verhindert es, dass Glaube heute lebendig wird". Insofern fasziniert es ihn, „dass wir dieses 1.000 Jahr-Jubiläum ausgerechnet in dieser Zeit großer kirchlicher Umbrüche feiern". „Da geht eine Epoche der Kirchengeschichte zu Ende und wir haben die Chance, die Zukunft mitzugestalten, die vermutlich vielmehr als zu früheren Zeiten von einem Pilger-Dasein geprägt ist", unterstreicht Beranek: „Kirche nicht als ,das Haus voll Glorie' hoch oben auf dem Berg, sondern das Zelt oder der Camping-Wagen mitten unter den Menschen."
Die Pfarre erlebt etwa, wie die klassische Form der Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit funktioniert wie noch vor fünf oder zehn Jahren. Beranek: „Gleichzeitig haben wir vor kurzem den Verein punkt_um gegründet, der Kinder, Jugendliche und deren Familie in psychosozialen Krisensituationen begleitet und unterstützt und hier erleben wir eine gewaltige Nachfrage."
Der Auftrag für die Zukunft? „Die Fühler ausstrecken, genau hinschauen und hinhören, wo uns heute die Zeichen der Gegenwart Gottes begegnen. Mut machen, diese Spuren Gottes zu suchen, im eigenen Leben, in der Welt", sagt Beranek.
Pfarre auf Zukunft hin könnte so etwas sein „wie eine Servicestelle, wo Christen in ihrem Getauftsein ermutigt werden, wo sie Unterstützung erhalten, wo gemeinsam Gottesdienst gefeiert wird – darüber hinaus aber entsteht, noch mehr als bisher, eine ganz Bandbreite an Initiativen wie Bibelrunden, Gebetskreisen, Menschen, die im karitativen Bereich engagiert sind."
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