Offener Brief an Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek: Schultyp und Schulschwerpunkt sollen wie bei mündlicher auch bei schriftlicher Matura berücksichtigt werden.
In einem offenen Brief an Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek ist der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) für eine weniger zentrale Form der AHS-Matura eingetreten. Der jeweilige Schultyp und inhaltliche Schulschwerpunkte sollten wie bei der mündlichen Prüfung - wo Lehrerteams an den Schulen die Fragenkataloge erstellen - auch bei der schriftlichen Klausur berücksichtigt werden können, statt wie nach der Reform alle Schüler über einen Kamm zu scheren. Das grundsätzliche Anliegen der Objektivierung von Leistungen stellt der KFÖ nicht infrage, es solle aber nicht dazu kommen, von AHS- und BHS-Maturanten dieselben Anforderungen zu verlangen.
Verbandspräsident Alfred Trendl forderte in dem Brief ein Innehalten beim Reformweg, "bis es eine zufriedenstellende Neu-Regelung gibt". Damit werde eine weitere Verunsicherung und daraus resultierende Benachteiligungen vor allem beim AHS-Maturajahrgang 2015 vermieden.
Die Verantwortung für die Matura dürfe nicht an das BIFIE (Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens) ausgelagert werden, hielt Trendl weiter fest. Dieses habe laut Gesetz dem Ministerium zuzuarbeiten, die Letztverantwortung für die Zentralmatura trage aber das Unterrichtsministerium selbst.
Für erforderlich hält es der KFÖ auch, "Abnehmerinstitutionen" wie die Universitäten in sämtliche Entscheidungen rund um die Zentralmatura einzubinden.
Letzte Forderung in dem Offenen Brief: "Wörterbücher müssen bei der Matura zugelassen werden", der Einsatz von speziellen Computerprogrammen und hochtechnisierten Geräten sei aber zu überdenken.
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