Petrus Obermüller neuer Provinzial der Salesianer Don Boscos

Den Menschen "in einer konsumorientierten Welt zeigen, dass es einen alternativen Weg gibt, Lebenssinn zu finden und Freude zu erfahren" - das hat der neue Provinzial der Salesianer Don Boscos in Österreich, P. Petrus Obermüller, als eines seiner Hauptanliegen genannt. Der 52-jährige gebürtige Oberösterreicher übernahm die Leitung der österreichischen Ordensprovinz von P. Rudolf Osanger. Den feierlichen Rahmen der Amtsübergabe bildete ein Gottesdienst am Samstag, 16. August 2014, in Klagenfurt, mit dem die Salesianer das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag ihres Ordensgründers Johannes Bosco (1815-1888) eröffneten.

Die Welt ein Stück verbessern

In einer Aussendung äußerte der neue Provinzial die Überzeugung, dass der Weg mit Don Bosco und im Glauben das Leben bereichert. Besonders deutlich werde das beim Einsatz der Mitglieder der Don-Bosco-Familie in den Pfarren und Ordenseinrichtungen sowie in den Volontariaten in Ländern des Südens. Besonders wichtig ist Obermüller, wie er betonte, die Hilfe für Kinder und Jugendliche in Not. Er wolle junge Menschen wie auch Erwachsene einladen, "die Welt ein Stück zu verbessern". So verstehe er die "Nachfolge Jesu Christi im Geist Don Boscos, gerade jetzt im Jubiläumsjahr zu seinem 200. Geburtstag".

Petrus Obermüller stammt aus Hellmonsödt in Oberösterreich. Nach der Matura im Don Bosco Gymnasium Unterwaltersdorf legte er mit 20 Jahren seine ersten Ordensgelübde ab. P. Petrus studierte Theologie und Sozialpädagogik in Benediktbeuern, arbeitete als Erzieher im Lehrlingsheim Linz und verbrachte sein Diakonatsjahr in Klagenfurt St. Josef. Die Priesterweihe erfolgte 1991. Seit 1993 lebt er in Wien - als Erzieher, Jugend- und Studentenseelsorger sowie Verantwortlicher für die Ausbildung der Freiwilligenhelfer in Don-Bosco-Projekten im Süden.

Rückblick auf Amtszeit

P. Osanger erklärte im Rückblick auf seine Amtszeit, ihm sei es wichtig gewesen, Arbeitsbereiche der Ordensgemeinschaft effizient und professionell zu organisieren. Er nannte die Jugendsozialarbeit, das Flüchtlingswerk und den Freiwilligendienst in Zusammenarbeit mit den Don Bosco Schwestern und dem Verein "Jugend Eine Welt". Die Mitarbeit von Laien sei weiter gefördert worden, besonderes Augenmerk habe Osanger aber auch auf die Ordensspiritualität gelegt: "Derzeit bereiten sich sieben junge Mitbrüder und ein Novize auf die Priesterweihe bzw. einen Einsatz unter der Jugend vor."

Don Bosco: "Apostel der Jugend"

Don Bosco, geboren am 16. August 1815, war Priester und Seelsorger, Sozialarbeiter und Ordensgründer. In der italienischen Industriemetropole Turin kümmerte er sich um arbeitslose und sozial entwurzelte Jugendliche. Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube waren für Don Bosco vier wesentliche Elemente für die Erziehung von Heranwachsenden. Der am 31. Jänner 1888 gestorbene Priester wurde 1934 heiliggesprochen und wird weltweit als Schutzpatron bzw. "Apostel" der Jugend verehrt.

Im kommenden Jahr wird an den Einsatz Don Boscos für benachteiligte junge Menschen erinnert. Papst Franziskus wird zu Feiern in Turin ebenso erwartet wie alle Salesianerbischöfe - unter ihnen die beiden Österreicher Diözesanbischof Ludwig Schwarz aus Linz und der emeritierte Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser. Für die Jugend gibt es ein eigenes Fest direkt am 200. Geburtstag Don Boscos in genau einem Jahr - am 16. August 2015.

Einsatz in weltweit 132 Ländern

In weltweit 132 Ländern setzen sich heute rund 15.300 Salesianer Don Boscos und 13.300 Don Bosco Schwestern im Sinne ihrer Gründer für Kinder und Jugendliche am Rande der Gesellschaft ein. Sie engagieren sich in Jugend- und Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten sowie in der Pfarrseelsorge - "überall dort, wo sie jungen Menschen im Geist Don Boscos nahe sein und ihnen als Erzieher und Seelsorger Lebens- und Glaubenshilfe anbieten können", heißt es in der Aussendung.