Seit 50 Jahren leben und beten die Klarissen in Maria Enzersdorf.
Über 100 Gäste kamen am 11. August in die kleine Klosterkirche in Maria Enzersdorf (Zipsgasse 4). Der Anlass war das Fest der Ordensgründerin, der hl. Klara von Assisi, und die 50-jährige betende Präsenz in Maria Enzersdorf. "Mit uns Klarissen haben viele Brüder und Schwestern der Franziskanischen Familie Gott gelobt und gepriesen", berichtet Äbtissin Sr. Helmtrude Klara OSC.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner OFM, ein Franziskaner, stand der Eucharistiefeier vor. In seiner Predigt hob er besonders hervor, wie Franziskus und Klara die Armut erlebten: In der Armut widerfuhr ihnen etwas Göttliches. Sie erlebten das Schicksal Gottes, das Los Gottes in dieser Welt. "Uns Klarissen legte er besonders diese Armut ans Herz, die Franziskus und Klara auch immer wieder verteidigen mussten, auch gegenüber der Kirche: Der arme Gott in der Krippe", sagt die Äbtissin.
Es war der Wunsch und die Bitte vor allem des Säkularinstitutes der "Kleinen Franziskanischen Familie" sowie der Franziskaner und von Kardinal Franz König, eine Gebetsstätte nach der ursprünglichen Regel der hl. Klara nahe des "Eisernen Vorhangs" zu gründen. Im Klarissenkloster Münster/Westfalen wurde dieser Bitte entsprochen. Anfang April 1964 kamen die ersten Schwestern aus Münster nach Maria Enzersdorf. Am 11. August 1964 konnte die Gründung offiziell feierlich vollzogen werden. Sr. Antonia und Sr. Margaretha leben von Anbeginn an seit der Gründung im Kloster.
"Unser erster Gründungsauftrag war, um den Fall des ,Eisernen Vorhangs‘ zu beten", weiß die Äbtissin. Dieser ist vor 25 Jahren gefallen: Wenn es auch den sichtbaren 'Eisernen Vorhang' nicht mehr gibt, bleibt die Gründungsintention dennoch aufrecht, denn viele unsichtbare 'eiserne Vorhänge' trennen den heutigen Menschen von Gott, vom Mitmenschen und sogar vom Zentrum der eigenen Person."
Äbtissin Helmtrude Klara: "Wir sind da, um Gott zu verherrlichen und ,Stütze der gebrechlichen Glieder seines unaussprechlichen Leibes‘ zu sein (wie hl. Klara sagt). Wir wollen auch weiterhin nicht vor der Welt und den Leuten präsent sein, dafür aber umso mehr vor Gott eintreten in den Anliegen, Sorgen und Nöte unserer uns so dicht umgebenden Nachbarn und den Menschen weit darüber hinaus."