Centmünzen-Sammlung kommt Nothilfe in weltweiten Krisenregionen zugute - Caritas-Präsident Landau: "Jeder Euro kann Leben retten"
Eine österreichweite "Rückholaktion" von Kleingeld-Spenden in Gurkengläsern hat die Caritas gestartet: Nachdem die Hilfsorganisation zu Sommerbeginn dazu aufgerufen hatte, Kleingeld in leeren Gurkengläsern als Hilfe für hungernde Menschen zu sammeln, können die mit Centmünzen gefüllten Gläser nun bis 3. November in Filialen der BAWAG PSK gebührenfrei abgegeben werden. "Wir bitten die Menschen, die Gurkengläser zurückzubringen und einzuzahlen", erklärte Caritas-Präsident Michael Landau am Freitag bei einem Wiener Pressetermin.
Mit ihrer Aktion macht die Caritas darauf aufmerksam, dass hierzulande Lebensmittel mittlerweile in jeder Saison im Überfluss vorhanden sind, während Menschen anderswo wochen- bis jahrelang "Saure-Gurken-Zeit" und Hunger leiden müssen, wie etwa in Westafrika, Syrien und seinen Nachbarländern. Vor allem Kinder seien betroffen. "Mehr als 800 Millionen Menschen weltweit hungern. Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Hunger oder an den Folgen von Unterernährung", rief Landau in Erinnerung.
Zugute kommt die Sammelaktion für Caritas-Hilfsprogramme in Nordirak, Westafrika, Südsudan und besonders Syrien, dem diesjährigen Caritas-Schwerpunktland. Hier finde die derzeit "weltweit größte humanitäre Katastrophe" statt, verwies Landau auf über neun Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. 30.000 Kinder wolle die Caritas dieses Jahr in dieser Region unterstützen, mehr als fünf Millionen Euro seien seit Ausbruch des Krieges für die Versorgung der Syrien-Flüchtlinge mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Decken und Matratzen aufgewendet worden. "Es wird alles gebraucht. Die Situation ist dramatisch", so der Caritas-Präsident.
Die Hilfe komme an, betonte Landau: "Jeder Euro hilft. Jeder Euro kann Leben retten". Bereits um sieben Euro könne die Caritas Österreich ein Kind in einem Krisengebiet einen Monat lang mit Lebensmittel versorgen. Derartige Projekte seien bereits im Laufen: 1.400 Kinder würden im Libanon täglich mit einer ausgewogenen Schuljause unterstützt, für 5.000 Kinder im von einer Dürrekatastrophe geplagten Senegal sichere die Caritas Österreich durch Versorgung mit Grundnahrungsmittel wie Gerste, Hirse und Reis das Überleben. Landau: "Oft macht diese Hilfe den Unterschied zwischen Leben und Tod aus."
Kennwort: Spendenglas gegen den Hunger,
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004,
BIC: OPSKATWW,
Kennwort: "Katastrophe Hunger"