Caritas-Präsident Landau fordert entschlosseneren Einsatz für asylsuchende Menschen.
Caritas-Präsident Landau fordert entschlosseneren Einsatz für asylsuchende Menschen.
Bund, Länder und Gemeinden sollen statt Drohung und Blockade wieder Dialog suchen.
Angesichts des aktuellen Streits über die Unterbringung von Asylsuchenden hat Caritas-Präsident Michael Landau Bund, Länder und Gemeinden zu einer Rückkehr zum Dialog aufgerufen. Statt Blockaden und gegenseitigen Drohungen wie etwa mit der Errichtung von Zeltstädten solle wieder das Gespräch gesucht werden, so Landau bei einem Pressetermin in Wien. Besonders an die Bürgermeister appelliere er zu Menschlichkeit: "Bund, Länder und Gemeinden müssen sich ihrer humanitären Tradition und Verantwortung besinnen."
Die Größenordnungen derzeitiger Flüchtlingszahlen hätte Österreich schon in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich bewältigt, unterstrich Caritas-Präsident Landau: "2002 haben 40.000 Menschen einen Asylantrag in Österreich gestellt, derzeit rechnet das Innenministerium mit 26.000 bis Jahresende. Doch derzeit ist ein Wettbewerb in Gange, wer den Bürger am besten vor Schutzsuchenden beschützt", so der Caritas-Präsident.
Caritas-Präsident Landau rief das Schicksal der Asylwerber in Erinnerung, bei denen es sich um Menschen handle, "die Entsetzliches durchgemacht, alles hinter sich gelassen und infolge der Gewalt und Verfolgung ihr Land verlassen haben. Die meisten von ihnen haben Dinge erlebt, die wir uns gar nicht vorstellen können." Nötig sei nun "Mut zur Solidarität", mit der Österreich an die gute Tradition vergangener humanitärer Krisen wie etwa im Bosnienkrieg anschließen könne.
Allein am Wochenende sind 140.000 Syrer vor der IS-Terrormiliz in die Türkei geflohen, wodurch nun insgesamt bereits 1,8 Millionen Syrer auf der Flucht sind. Weitere Faktoren für den Flüchtlingsstrom sind der in wenigen Monaten bevorstehende Winter sowie die am Montag infolge von Finanznöten bekanntgegebene Reduktion der Essenslieferungen seitens der UNO.