"Nein" zur Verkürzung des Kinderbetreuungsgeldbezugs: Präsident des Katholischer Familienverband Österreichs, Dr. Alfred Trendl.
"Nein" zur Verkürzung des Kinderbetreuungsgeldbezugs: Präsident des Katholischer Familienverband Österreichs, Dr. Alfred Trendl.
Präsident Trendl spricht sich gegen Verkürzung des
Kinderbetreuungsgeldbezugs aus und fordert Wahlfreiheit.
Gegen eine angedachte Verkürzung des Bezugs von Kinderbetreuungsgeld und für eine bestehen bleibende Wahlfreiheit über die Auszahlungsform hat sich der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) ausgesprochen. "Die Abschaffung der Erstvariante des Kinderbetreuungsgeldes mit der Bezugsdauer von 36 Monaten steht für mich nicht zur Diskussion", fand KFÖ-Präsident Alfred Trendl am Dienstag klare Worte in einer Aussendung. Familienministerin Sophie Karmasin kündigte kürzlich an, die verschiedenen Kinderbetreuungsgeldmodelle zu überdenken. Die entsprechenden Gespräche sollen im Oktober beginnen.
Eltern sollten selbst darüber entscheiden dürfen, wie lange und in welcher Höhe sie Kinderbetreuungsgeld beziehen möchten, forderte Trendl. Die Aufgabe der Politik sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen und nicht zu bevormunden. Familien würden selbst am besten wissen, was sie brauchen.
Die beliebteste Kinderbetreuungsgeld-Variante - 436 Euro für eine Dauer von 30 plus 6 Monaten abzuschaffen, wäre ein großer Rückschritt im Bemühen um ein familienfreundliches Österreich, betonte Trendl und forderte: "Wenn Eltern nach einem Jahr in den Erwerb zurückkehren wollen, müssen die Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuungsangebote vorhanden sein. Es muss genauso möglich sein, seine Kinder länger selbst zu betreuen und dafür Kinderbetreuungsgeld in Anspruch zu nehmen."
Von 130.000 Kinderbetreuungsgeldbeziehern haben sich 2012 drei von fünf für die Erstvariante entschieden: "Damit ist diese Variante mit Abstand am beliebtesten", so Trendl: "Diese Form des Kinderbetreuungsgeldes wurde vor allem auch für Frauen geschaffen, für die das Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz nicht gilt, weil sie gar keinen haben: Schülerinnen, Studentinnen, Bäuerinnen, Hausfrauen und Unternehmerinnen", sagt Trendl und kritisiert, dass diese Gruppen aus den Überlegungen der Familienministerin zur Gänze ausgeblendet werden. Karmasins Ziel sei es, den früheren Wiedereinstieg zu forcieren.
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