"Meister Eckehart hat einmal gesagt, Gott wohnt immer in uns, aber wir sind so selten zu Hause. Und in Wahrheit wollen wir nach Hause kommen in dieser Nacht der Mystik, in uns schauen und diesen Weg gemeinsam gehen", erklärt Johannes Berchtold.
"Meister Eckehart hat einmal gesagt, Gott wohnt immer in uns, aber wir sind so selten zu Hause. Und in Wahrheit wollen wir nach Hause kommen in dieser Nacht der Mystik, in uns schauen und diesen Weg gemeinsam gehen", erklärt Johannes Berchtold.
Die Dompfarre St. Stephan bietet am 24. Oktober all jenen Platz, die auf der Suche nach einem abendlichen Rückzugsort sind.
Am Freitag, 24. Oktober 2014, öffnet der Stephansdom seine Pforten wieder für nächtliche Spaziergänger.
Die "Nacht der Mystik" soll den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, "ohne fremde Autorität in sich zu kehren", sagt Johannes Berchtold von der Dompfarre St. Stephan. Dabei habe die Mystik nichts mit dem Begriff des Mysteriösen zu tun. "Meister Eckehart hat einmal gesagt, Gott wohnt immer in uns, aber wir sind so selten zu Hause. Und in Wahrheit wollen wir nach Hause kommen in dieser Nacht der Mystik, in uns schauen und diesen Weg gemeinsam gehen", erklärt Berchtold.
Begleitet von den Texten von Bernhard von Clairvaux sollen die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend in die Mystik eintauchen. Der bedeutendste Heilige des Zisterzienserordens vereinige Sprachkraft, kühnes Denken und Güte in vielen seiner Texte, so Berchtold: "Er hat aber auch darunter gelitten, wie er selbst in manchen Schriften und Briefen sagt, dass er sich verzetteln könnte, dass er nicht zum Wesentlichen vordringen könnte. Doch immer wieder hat er es geschafft."
In Zusammenhang mit dem Begriff der Mystik spricht Johannes Berchtold dieser Tage auch von einer Rennaissance: "Ich glaube, dass es gerade in Zeiten, in denen jegliche Autorität in Frage gestellt wird und die Aufklärung manchmal übers Ziel hinaus schießt, notwendig ist, die letzte Autorität in sich selbst zu finden. Für mich ist die Mystik eine Form der Aufklärung."
Neben den Texten von Bernhard von Clairvaux werden in der "Nacht der Mystik" Orgelwerke von Johann Sebastian Bach und Louis Vierne zu hören sein.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können den Weg der Mystik in drei Stationen räumlich im Dom mitgehen. Beginn ist bei der Pilgramskanzel, die zweite Station führt in die Mitte des Domes, die dritte und letzte Station endet vor dem Altar. "Diese Annäherung von Mensch und Gott, dieses Verschmelzen, wird in der letzten Station auch textlich deutlicher werden", kündigt Johannes Berchtold an.