Eröffnung der neuen alten Brotfabrik in Wien Favoriten.
Eröffnung der neuen alten Brotfabrik in Wien Favoriten.
Sechs kulturelle und sozial-integrative Projekte in alter Anker-Brotfabrik im 10. Wiener Gemeindebzirk.
Ein neues Begegnungszentrum in der alten Anker-Brotfabrik im 10. Wiener Gemeindebezirk soll künftig den Dialog zwischen den Kulturen und verschiedenen Gesellschaftsschichten fördern und Menschen am Rand der Gesellschaft neue Perspektiven geben: Sechs kulturellen und sozial-integrativen Projekten bietet die ehemals größte Bäckerei Europas auf Initiative der Caritas und des Vereins "Superar" künftig Raum.
Für Caritas-Präsident Michael Landau ist mit dem "Objekt 19" ein "spannender Hotspot für Kunst und Kultur, ein Ort der Begegnung und des Dialog" entstanden, an dem Menschen zukünftig miteinander arbeiten und Freizeit verbringen werden, wie er am Dienstag bei der gemeinsamen Eröffnung des Zentrums mit Bürgermeister Michael Häupl sagte.
Im Fabriksobjekt, das der gemeinnützige Bauträger "Heimat Österreich" in den vergangenen Monaten umgebaut hat, sind ab sofort der Verein "Superar" und die Caritas-Projekte "community cooking", "carla" und "magdas-Kantine" eingemietet. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Caritas-Kunst-Projekt "Atelier 10" und die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe "sob". "Wir schaffen hier nicht nur Begegnung, sondern vor allem wollen wir Menschen auch Perspektiven bieten - sowohl in künstlerischer als auch in arbeitsmarktpolitischer Hinsicht", so Landau.
Für Bürgermeister Häupl hat sich mit dem "Objekt 19" eine "weitere Stimme in den vielfältigen Chor der Sozialprojekte in der Stadt Wien" eingefügt. Die diesbezügliche bunte und vielfältige Landschaft sei oftmals auch der guten Zusammenarbeit mit der Caritas und anderen NGOs geschuldet. Die Finanzierung der verschiedenen Caritas-Projekte sei, so der Bürgermeister, "gut investiertes Geld und mache die Stadt reicher". Das "Objekt 19" sei außerdem ein Ort, "an dem Kinder und Jugendliche lernen können, vorurteilsfrei aufeinander zuzugehen".
Der von der Caritas Wien, dem Wiener Konzerthaus und den Wiener Sängerknaben gegründete Verein "Superar" wird die frühere Brotfabrik künftig als Proberaum und Veranstaltungsort nutzen. Das Projekt bietet Kindern und Jugendlichen seit fünf Jahren kostenlose, hochqualitative Musikförderung mit gleichzeitig niederschwelligem Zugang in den Bereichen Chor und Orchester. Über die musikalische Bildung hinaus sollen über das gemeinsame Musizieren auch gegenseitiger Respekt, Toleranz und Kritikfähigkeit eingeübt werden, betonte Landau und hielt fest: "Wer miteinander singt und tanzt, kann auch miteinander leben." Aktuell werden knapp 1.500 Kinder im In- und Ausland musikalisch im Rahmen von "Superar" unterrichtet.
Im Rahmen des Projekts "community cooking" werden künftig Bewohner des Grätzels in einer Gemeinschaftsküche kochen und essen. Kulinarische Köstlichkeiten mit sozialem Mehrwert bietet auch das neue "Social Business" der Caritas, die "magdas Kantine": Im Restaurant und Cateringbetrieb wird langzeitarbeitslosen Personen eine Beschäftigung in den Bereichen Küche, Service und Catering geboten. Benachteiligte Jugendliche können im Rahmen des Projekts eine Lehre machen. Ähnliches gilt für den neuen "carla"-Secondhand-Shop: Auch hier werden Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet.
Das "Atelier 10" unterstützt in unmittelbarer Nachbarschaft Künstler, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend selbstständig in einem kulturellen Kontext bewegen können und damit nur geringe Chancen haben, in ihrer Kreativität wahrgenommen zu werden. Es besteht aus einem künstlerischen Arbeitsbereich, dem Atelier und einer Galerie. In der nahe gelegenen Schule für Sozialbetreuungsberufe "sob" bildet die Caritas Schüler im Umgang mit Menschen mit Behinderung aus.